Es gibt Zeiten im Leben eines jeden Menschen, da sehnt er sich nach Veränderungen, wartet darauf, dass irgendein Ereignis ihn dem täglichen Einerlei entreißt. Er hofft vergeblich, alles um ihn herum bleibt taub und stumm. Dann wieder gibt es jene Perioden im Leben, da löst ein Geschehnis das andere ab, ohne dass die Zeit bleibt, zur Besinnung zu kommen. Wechselhaft und zu Zeiten gnadenlos ist das Schicksal Sarahs, der Hebräerin. Mit ihrem Volk nach Ägypten verschleppt, fällt sie in die Hände des skrupellosen Oberpriesters Wennofer, der ihr gesamtes späteres Leben düster überschattet. Nur ein kurzes Glück ist ihr mit dem Ägypter Menna, ihrem Mann, vergönnt, dann greift wieder das Schicksal ein - in Gestalt des Pharaos Ramses II., des Gottes. Sie wird zum Spielball der Intrigen bei Hofe, gibt sich niemals geschlagen, beugt sich nicht der Macht des selbstherrlichen, rücksichtslosen Herrschers. Sarah ihrerseits ist der Schatten, der den strahlenden Horusthron des Pharaos verdunkelt; sein und ihr Schicksal sind unauflöslich miteinander verknüpft. Der Roman spiegelt eine der großen Epochen der ägyptischen Geschichte wider. Er zeichnet ein Bild von einem der größten und berühmtesten Pharaonen Ägyptens, nach dessen Ableben der Verfall langsam, aber sicher einsetzte. Aber er verdeutlicht auch, was hinter dem Glanz und der Größe des Ramses stand - Skrupellosigkeit, Ausbeutung, Unmenschlichkeit und nicht zuletzt Größenwahn.
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