A gripping exploration of the fall of Constantinople and its connection to the world we live in today.
The fall of Constantinople in 1453 signaled a shift in history and the end of the Byzantium Empire. Roger Crowley's readable and comprehensive account of the battle between Mehmet II, sultan of the Ottoman Empire, and Constantine XI, the 57th emperor of Byzantium, illuminates the period in history that was a precursor to the current conflict between the West and the Middle East.
The fall of Constantinople in 1453 signaled a shift in history and the end of the Byzantium Empire. Roger Crowley's readable and comprehensive account of the battle between Mehmet II, sultan of the Ottoman Empire, and Constantine XI, the 57th emperor of Byzantium, illuminates the period in history that was a precursor to the current conflict between the West and the Middle East.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2008Schlachtgestammel
Man liest immer gern mit Schaudern vom Untergang großer Reiche, besonders, wenn man selbst gerade die Füße im Warmen hat. Die Belagerung und Erstürmung Konstantinopels durch die Osmanen im Frühjahr 1453 ist so etwas wie der Stein von Koh-i-Noor in diesem Düstergenre, weil in ihr alles zusammentrifft: das lange Siechtum und der rasche Tod; das Weltende hier, der große Anfang dort; die unbezwingbaren Mauern der Antike und die Kanonen der Moderne; die beiden Fraktionen der Christenheit, in Hass gespalten und doch Seite an Seite gegen die Ungläubigen kämpfend. Steven Runciman hat vor vierzig Jahren das abschließende und bis heute gültige Buch zum Thema geschrieben, aber die Geschichtsmühlen müssen natürlich weitermahlen, und so erzählt jetzt Runcimans Landsmann Roger Crowley die "Letzte Schlacht" noch einmal von vorn. Crowley ist überall da gut, wo es um die technische Seite der Belagerung geht, er weiß viel über die Feuerrohre des ungarischen Kanonengießers Urban und die Palisaden des Genuesen Giustiniani, und auch den Transport der Flotte Mehmets II. über Land vom Bosporus zum Goldenen Horn kann er anschaulich schildern. Aber die Vorgeschichte der Belagerung ist ihm kein genaueres Nachdenken wert, und darin liegt der eigentliche Pferdefuß dieses süffigen Buches. Es ist das alte Problem der Ereignisgeschichte: Weil sie nur das Ereignis sieht, versteht sie auch von ihm nicht genug. Auch ein Lektorat, etwa bei den Jahreszahlen - bei Crowley wird Konstantinopel 432 gegründet -, hätte dem Band gutgetan. Und selbst das wunderbare Zitat des persischen Dichters Sa'adi, das Mehmet II. nach dem Fall der Stadt gesprochen haben soll, fehlt in der letzten Schlacht: "Die Spinne webt die Vorhänge im Palast der Cäsaren, / die Eule ruft von Afrasiabs Türmen die Stunden aus." Es ist wahrhaftig ein Jammer. (Roger Crowley: "Konstantinopel 1453". Die letzte Schlacht. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2008, 284 S., br., 22,90 [Euro].) kil
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Man liest immer gern mit Schaudern vom Untergang großer Reiche, besonders, wenn man selbst gerade die Füße im Warmen hat. Die Belagerung und Erstürmung Konstantinopels durch die Osmanen im Frühjahr 1453 ist so etwas wie der Stein von Koh-i-Noor in diesem Düstergenre, weil in ihr alles zusammentrifft: das lange Siechtum und der rasche Tod; das Weltende hier, der große Anfang dort; die unbezwingbaren Mauern der Antike und die Kanonen der Moderne; die beiden Fraktionen der Christenheit, in Hass gespalten und doch Seite an Seite gegen die Ungläubigen kämpfend. Steven Runciman hat vor vierzig Jahren das abschließende und bis heute gültige Buch zum Thema geschrieben, aber die Geschichtsmühlen müssen natürlich weitermahlen, und so erzählt jetzt Runcimans Landsmann Roger Crowley die "Letzte Schlacht" noch einmal von vorn. Crowley ist überall da gut, wo es um die technische Seite der Belagerung geht, er weiß viel über die Feuerrohre des ungarischen Kanonengießers Urban und die Palisaden des Genuesen Giustiniani, und auch den Transport der Flotte Mehmets II. über Land vom Bosporus zum Goldenen Horn kann er anschaulich schildern. Aber die Vorgeschichte der Belagerung ist ihm kein genaueres Nachdenken wert, und darin liegt der eigentliche Pferdefuß dieses süffigen Buches. Es ist das alte Problem der Ereignisgeschichte: Weil sie nur das Ereignis sieht, versteht sie auch von ihm nicht genug. Auch ein Lektorat, etwa bei den Jahreszahlen - bei Crowley wird Konstantinopel 432 gegründet -, hätte dem Band gutgetan. Und selbst das wunderbare Zitat des persischen Dichters Sa'adi, das Mehmet II. nach dem Fall der Stadt gesprochen haben soll, fehlt in der letzten Schlacht: "Die Spinne webt die Vorhänge im Palast der Cäsaren, / die Eule ruft von Afrasiabs Türmen die Stunden aus." Es ist wahrhaftig ein Jammer. (Roger Crowley: "Konstantinopel 1453". Die letzte Schlacht. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2008, 284 S., br., 22,90 [Euro].) kil
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