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1848 - was für ein Jahr: Die Rufe nach Grundrechten und demokratischer Teilhabe wurden lauter, hitzige Debatten wurden zu Barrikadenkämpfen, der politische Status quo geriet endgültig ins Wanken. Letztendlich erreichten die Revolutionärinnen und Freiheitskämpfer ihre Ziele nicht, doch ein entscheidender Anfang war gemacht. Die Historikerin Alexandra Bleyer erzählt von der einzigartigen Dynamik dieses Revolutionsjahrs in ganz Europa. Neben den politischen Geschehnissen nimmt sie auch den bewegten Alltag in den Blick und begleitet eine Vielzahl von Personen durch diese bewegten Zeiten - vo...
1848 - was für ein Jahr: Die Rufe nach Grundrechten und demokratischer Teilhabe wurden lauter, hitzige Debatten wurden zu Barrikadenkämpfen, der politische Status quo geriet endgültig ins Wanken. Letztendlich erreichten die Revolutionärinnen und Freiheitskämpfer ihre Ziele nicht, doch ein entscheidender Anfang war gemacht. Die Historikerin Alexandra Bleyer erzählt von der einzigartigen Dynamik dieses Revolutionsjahrs in ganz Europa. Neben den politischen Geschehnissen nimmt sie auch den bewegten Alltag in den Blick und begleitet eine Vielzahl von Personen durch diese bewegten Zeiten - von der Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters über Verteidiger des Status quo wie Fürst Metternich bis hin zu Dichtern wie Johann Nestroy und der Tänzerin Lola Montez, die es als Revolutionsflüchtling in die USA verschlug. Eine atemberaubende Chronik, die die ganz besondere Aufbruchsstimmung jener Tage offenbart.
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Alexandra Bleyer, geb. 1974, ist Historikerin und freie Autorin. Bei Reclam erschienen zuletzt "Napoleon. 100 Seiten" und "Propaganda. 100 Seiten".
Produktdetails
- Verlag: Reclam Verlag
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 6. September 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783159620596
- Artikelnr.: 65642691
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der hier rezensierende Historiker Andreas Fahrmeir hält den Mix aus chronologischer Darstellung und "stringentem Zugriff" in Alexandra Bleyers Revolutionsgeschichte für gelungen. Dass Revolutionen entstehen, wenn wirtschaftliche Krisen, Regierungskrisen und eine revolutionsbereite Masse zusammentreffen, vermag die Autorin dem Rezensenten mit Blick auf 1848 zu vermitteln. Infokästen im Buch erleichtern die Lektüre, und Bleyer berücksichtigt die jüngere Forschung ab 2000 ebenso wie die vielfältigen Verläufe der Revolution und deren Ursachen, erklärt Fahrmeir.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es gelingt hervorragend: eine im Kern chronologische Erzählung mit einem stringenten Zugriff, der wiederum eine elegante Komposition strukturiert, ohne sie zu dominieren.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.10.2022 »Alexandra Bleyers spannend geschriebene Gesamtdarstellung der 1848er-Revolution gewinnt ihre besondere Aktualität, wenn der Blick auf die neuen Gefährdungen fällt, denen die westlichen Demokratien ausgesetzt sind.« Frankfurter Rundschau, 18.10.2022 »Wer dieses Buch liest, erhält einen vorzüglichen Einblick in das revolutionäre Geschehen in Europa. [...] Informationen, Reflexionen, Wertungen - und all das lesefreundlich geschrieben, auf der Höhe der Forschung, ohne Fachjargon. Man spürt, warum die promovierte Historikerin als Journalistin, Schreibberaterin, Sachbuch- und Krimiautorin erfolgreich ist.« sehepunkte, Ausgabe 23 (2023), Nr. 1 »Historisch fundiert und gleichzeitig mitreißend!« Kronen Zeitung, 31.05.2023 »Ein ziemlich tolles Buch über ein tolles Jahr.« Prantls Blick, 14.05.2023 »Große Empfehlung für dieses 1848er-Buch von Alexandra Bleyer. Auf dem neuesten Stand der Forschung, die Erfolge der Revolution im Blick - und so packend geschrieben, dass es manche Augenbraue in die Höhe ziehen wird.« 16.03.2023
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Die Revolution von 1848 wird oft als gescheitert angesehen. Weder entstand ein deutscher Nationalstaat, noch wurde eine liberale Verfassungsordnung eingerichtet. Trotzdem konnte die revolutionäre Bewegung, die fast ganz Europa erreichte, Erfolge aufweisen – z.B. die Abschaffung des …
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Die Revolution von 1848 wird oft als gescheitert angesehen. Weder entstand ein deutscher Nationalstaat, noch wurde eine liberale Verfassungsordnung eingerichtet. Trotzdem konnte die revolutionäre Bewegung, die fast ganz Europa erreichte, Erfolge aufweisen – z.B. die Abschaffung des Metternichschen Polizeistaates und die (wiedererlangte) Pressefreiheit.
Die Historikerin Alexandra Bleyer hinterfragt in ihrem neuen Buch diese widersprüchlichen Einschätzungen. Daneben schildert sie neben dem Revolutionsverlauf auch ausführlich die politischen Entwicklungen vor und nach 1848 – vom Wiener Kongress über das Hambacher Fest bis zur deutschen Reichsgründung 1870/71. Ausführlich werden die vielseitigen Ursachen für die Revolution beleuchtet. Es herrschten sowohl politische als auch soziale Missstände, die die Bevölkerung immer mehr dazu trieben, sich gegen die herrschende Ordnung (Fürstenherrschaft) aufzulehnen. Obwohl es gelang, eine Nationalversammlung einzuberufen und eine Verfassung mit einem konkreten Plan zur Verwirklichung des deutschen Nationalstaates zu verabschieden, scheiterte die Revolution im Jahr 1849 trotzdem. Ein Grund waren die Differenzen zwischen den verschiedenen Revolutionären – primär zwischen den Liberalen und den Demokraten.
Für Bleyer war die Revolution jedoch nicht gescheitert; Erfolge sind für sie der Beginn der Emanzipation, die Agrarreformen, die Bildung von demokratischen Vereinen oder die Durchsetzung des Verfassungsprinzips und erste individuelle Grundrechte. Aber erst in der Weimarer Republik (1918-1933), die sich für ihr Grundgesetz auf die Frankfurter Verfassung (März 1849) berief, wurde das revolutionäre Erbe aber zu einem politischen Bezugspunkt. Fazit: Eine anschauliche Darstellung, die keine großen historischen Vorkenntnisse verlangt.
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Frühes Ende, lange Wirkung: Alexandra Bleyer beleuchtet die Revolution(en) von 1848/49
Historikerin und Autorin Alexandra Bleyer nimmt sich in ihrem neuesten Buch eines Jahres an, das Geschichte geschrieben hat: 1848 - Die Erfolgsgeschichte einer gescheiterten Revolution.
Kann oder darf …
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Frühes Ende, lange Wirkung: Alexandra Bleyer beleuchtet die Revolution(en) von 1848/49
Historikerin und Autorin Alexandra Bleyer nimmt sich in ihrem neuesten Buch eines Jahres an, das Geschichte geschrieben hat: 1848 - Die Erfolgsgeschichte einer gescheiterten Revolution.
Kann oder darf das Scheitern einer Revolution als Erfolg bezeichnet und verkauft werden? Ist Scheitern nicht immer ein Misserfolg?
Diesem scheinbaren Widerspruch geht Alexandra Bleyer in elf Kapiteln akribisch nach.
Revolution! Revolution?
Vor dem Sturm
Europa in der Krise
Vulkanausbrüche
Pariser Funkenflug
Herrschaftszeiten
Die Stunde der Parlamentarier
Mit vereinten Kräften
Triumph und Niederlage
Revolutionsschauplatz Medien
Was vom Aufstand übrig blieb
Ausgehend von revolutionären Agitationen aus Frankreich greifen die Rufe nach Grundrechten, Demokratie und damit einhergehend, die Abschaffung der absolutistischen Monarchien in ganz Europa um sich. Nun, vielleicht nicht ganz Europa, Großbritannien ist ausgenommen, da es hier schon eine konstitutionelle Monarchie gibt, was bedeutet, dass der Monarch nicht wirklich etwas zu sagen hat. Und Deutschland? Klein- und Kleinststaaten sowie ein Preußen, das sich zu Höherem berufen fühlt.
Neben einer chronologischen Abfolge der Ereignisse, in der - wie die Autorin einräumt, durchaus „auch der Mut zur Lücke“ enthalten ist, legt die Historikerin auch Wert auf die Sicht der direkt (Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters) oder indirekt (Lola Montez als Revolutionsflüchting) beteiligten Frauen.
Minutiös listet Alexandra auf, welche der ungelösten wie Antisemitismus bzw. neu aufflammenden Konflikte (Nationalismus) zwar mit einigen Umwegen, aber dann doch in den Ersten Weltkrieg führten. Denn, um der eigenen Freiheit willen, die Freiheit anderer brutal zu unterdrücken, ist Konfliktstoff für die nächsten Generationen.
Gelungen ist den Revolutionären in der sogenannten „Paulskirchenverfassung“, dass den Männern über 25 Jahren das aktive und passive Wahlrecht zugestanden wurde. Und, fragt sich die geneigte Leserin, was ist mit uns Frauen? Sollten wir nicht ebenso ihre Stimme abgeben dürfen? Die Antwort muss, so glaube ich, nicht extra erwähnt werden: Frauen und Wahlrecht? Nein, danke - hier waren sich alle Männer einig.
Ein weiteres Ergebnis dieses Grundrechtskataloges ist die Befreiung der Bauern, die Versammlungsfreiheit (sie wird bei Bedarf wieder eingeschränkt oder ganz zurückgenommen) und eine scheinbare Gleichstellung der Juden.
Für echte Demokratie, wie wir sie heute verstehen, war niemand zu haben - weder die Revolutionäre noch (natürlich) die aktuellen Monarchen. Die einzelnen revolutionären Gruppen waren viel zu unterschiedlich und auch in sich zerstritten. So gesehen muss man die Revolution(en) von 1848/19 als gescheitert betrachten. Aber die Saat wurde gelegt, bis der Keim ausgetrieben hat, wird es noch Jahrzehnte dauern.
Fazit:
Eine fesselnd geschriebene Darstellung der Ereignisse von 1848/49, die durch aktuelle Gefährdungen der Demokratien sowohl in Europa als auch in den USA, zunehmend an Aktualität gewinnen. Erfolg und Scheitern liegen manchmal sehr eng beieinander. Gerne gebe ich diesem fundierten Sachbuch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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„1848 – was für ein Jahr: Die Rufe nach Grundrechten und demokratischer Teilhabe wurden lauter, hitzige Debatten wurden zu Barrikadenkämpfen, der politische Status quo geriet endgültig ins Wanken. Letztendlich erreichten die Revolutionärinnen und …
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Klappentext:
„1848 – was für ein Jahr: Die Rufe nach Grundrechten und demokratischer Teilhabe wurden lauter, hitzige Debatten wurden zu Barrikadenkämpfen, der politische Status quo geriet endgültig ins Wanken. Letztendlich erreichten die Revolutionärinnen und Freiheitskämpfer ihre Ziele nicht, doch ein entscheidender Anfang war gemacht.
Die Historikerin Alexandra Bleyer erzählt von der einzigartigen Dynamik dieses Revolutionsjahrs in ganz Europa. Neben den politischen Geschehnissen nimmt sie auch den bewegten Alltag in den Blick und begleitet eine Vielzahl von Personen durch diese bewegten Zeiten – von der Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters über Verteidiger des Status quo wie Fürst Metternich bis hin zu Dichtern wie Johann Nestroy und der Tänzerin Lola Montez, die es als Revolutionsflüchtling in die USA verschlug. Eine atemberaubende Chronik, die die ganz besondere Aufbruchsstimmung jener Tage offenbart.“
In verschiedenen historischen Romanen ist mir das Jahr 1848 bereits des Öfteren begegnet und ich habe alles immer gern mit größter Aufmerksamkeit dazu verfolgt und gelesen. Autorin und Historikerin Alexandra Bleyer erzählt hier aber aus Sicht der Wissenschaftlerin und Kennerin des Themas auf sachlichem Terrain aber dennoch mehr als unterhaltsam und sehr gut nachvollziehbar. Bleyer geht hier komplett chronologisch vor und benennt zudem bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten die aber alle in allem mehr als genug mit den Jahren 1848/49 benannt werden müssen. Es war das Jahr der Revolution in Europa und der Schrei und Drang nach Demokratie war noch nie so groß wie vor 175 Jahren. Bleyer beleuchtet aber nicht nur die Politik und ihre Entwicklungen sondern eben auch den ganz normalen Alltag. Warum? Ohne dieses Verständnis wie diese Geschehnisse auf den „normalen“ Bürger mit seinen „normalen“ Problemen eingewirkten haben, ist das alles eben nicht verständlich! Man muss alle Seiten der Medaillen betrachten, studieren und erst dann ergibt sich ein Gesamtbild. Das Volk wird zumeist immer nur von den gebildeten und politisch engagierten Persönlichkeiten verallgemeinert aber es gibt ja eben nunmal auch das „einfach und normale“ Volk! Alexandra Bleyer nimmt uns immer wieder gekonnt an die Hand und erzählt uns wie es damals war. Es ist eine Zeitreise deluxe, denn ihre Art und Weise sind einnehmend und begeisternd. Das Buch wird als „atemberaubende Chronik“ bezeichnet und das ist es auch. Jeder Geschichtsinteressierte wird hier eine große Lesefreude erleben - egal ob in den beiden Jahren es ein Erfolgserlebnis für die Demokratie war oder auch nicht, war es und ist es ein historisches Ereignis von enormen Wert! 5 von 5 Sterne für dieses gelungen Buch!
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