Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Hildesheim (Stiftung) (Institut für Theater und Medien), Veranstaltung: Lob des Mainstream 1, Schlager nach 1949, Sprache: Deutsch, Abstract: Was war und wer repräsentierte Tanzmusik in der DDR? Gab es sie überhaupt – vor allem: gab es den DDR-Jazz? Und wenn ja, wie wurde er gespielt? – Dies sind einleitend nur drei kurze Fragen, mit denen man einen schier endlosen Fragenkatalog beginnen könnte, der es sich zur Aufgabe macht, die Tanzmusik, speziell den Jazz, in der DDR näher zu untersuchen. Aber bei aller Fülle der möglichen Fragen steht doch eine an oberster Stelle: „Hat es in der DDR überhaupt Jazz gegeben?“ Und ebenso schnell wie einem Unwissendem die Frage einfällt, kommt seitens der Fachkundigen und Künstler prompt die Antwort: „Ja, hat es. Und wie!“ Aber wie sah dieser Jazz im „[…] gut isolierten Gewächshaus […]“ DDR genauer aus? Was waren die beliebtesten Strömungen und Bands und besonders: Welche Stellung hatte der Jazz innerhalb der Kulturpolitik der DDR? Rainer Bratfisch fasst die vierzig Jahre Jazzgeschichte in seinem Buch „Freie Töne – Die Jazzszene in der DDR“ wie folgt zusammen: „Die Position des Jazz schwankte immer zwischen strikter Ablehnung und leiser Anerkennung, mehr oder weniger offener Verfolgung und verschämter Duldung, offener Antipathie und heimlicher Sympathie. […] Trotzdem wurde der Jazz in der DDR nie zum DDR-Jazz. Seine weltweite Reputation insbesondere in den siebziger und achtziger Jahren erspielte er sich durch die tagtägliche Auseinandersetzung mit einer restriktiven Kulturpolitik, die den Jazz, nachdem Verbote in den fünfziger Jahren nicht griffen, in den sechziger Jahren duldete, um dann in den letzten beiden DDR-Jahrzehnten zu versuchen, ihn zu vereinnahmen. Was nicht zu verbieten war, wurde schließlich staatlich gefördert – in Verkennung der Tatsache, dass Jazz a priori Protestmusik ist und in seinen besten Beispielen vom Affront gegen jedes Establishment lebt.“