Am 7. Februar 1971 stimmten die Schweizer Männer nach mehreren gescheiterten Plebisziten endlich mehrheitlich für das allgemeine Stimm- und Wahlrecht für Frauen. 50 Jahre danach ziehen 25 Frauen Bilanz und schauen zurück und nach vorne. Der Durchbruch kam spät - viel später als in den Nachbarländern -, doch der Kampf hatte auch in der Schweiz eine lange Geschichte. Warum dauerte es fast 100 Jahre bis zur politischen Gleichberechtigung? Welche Rolle spielt das Stimmrecht heute für Frauen? Wählen Frauen anders? Wie steht es um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Öffentlichkeit heute? Was wurde erreicht, wo gibt es Handlungsbedarf ? "50 Jahre Frauenstimmrecht" versammelt Texte und Interviews von und mit bekannten Schweizer Frauen aller politischer Couleur und jeden Alters, die sich aus ihren ganz unterschiedlichen Perspektiven mit den Themen Wahlrecht, Demokratie und Gleichberechtigung befassen. Es geht um die Geschichte und Gegenwart, aber vor allem um die Zukunft der Gleichberechtigung - denn es gibt noch immer zu tun! Mit Porträts, Gesprächen und Beiträgen von Viola Amherd, Kathrin Bertschy, Margrith Bigler-Eggenberger, Adrienne Corboud, Fanni Fetzer, Fina Girard, Serpentina Hagner, Gardi Hutter, Cloé Jans, Anne-Sophie Keller, Bea Knecht, Elisabeth Kopp, Zita Küng, Lea Lu, Andrea Maihofer, Samira Marti, Christa Rigozzi, Ellen Ringier, Isabel Rohner, Irène Schäppi, Christine Schraner Burgener, Regula Stämpfli, Katja Stauber, Petra Volpe und Nathalie Wappler.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Stefanie Mueller-Frank kommt aus dem Staunen nicht heraus beim Lesen des von Isabel Rohner und Irene Schäppi herausgegebenen Bands mit Bestandsaufnahmen, Notizen, Manifesten, Porträts und gar einem Comic zum Thema Frauenwahlrecht in der Schweiz. Dass Frauen im Alpenland erst seit fünfzig Jahren wahlberechtigt sind und die Appenzeller Männer noch 1990 das Frauenstimmrecht abschmetterten, liest die Rezensentin mit Schrecken. Andere Beiträge, die von Juristinnen, Diplomatinnen, Politikerinnen und Aktivistinnen stammen, vermitteln laut Mueller-Frank, was es heißt, als Frau im Parlament zu sitzen, oder wo die Gründe für die Abwehr des Wahlrechts durch die Männer liegen. Die Text sind laut Rezensentin wenig fachspezifisch, also gut lesbar und spannend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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