Nach Martin Luthers Zeit haben Ideen des Humanismus und der Aufklärung evangelische Theologie und Kirche veranlasst, ihre Glaubensgrundlagen zu prüfen und weiterzuentwickeln. Dabei blieben die Differenzen von Welt und Gott, Diesseits und Jenseits, Fleisch und Geist bestehen. Die vorliegenden Ausführungen wollen diese Differenzen überwinden. Denn zu ihnen gehört auch, dass das Fleisch, der natürliche Mensch, in den Bereich der Sünde geboren wird. Außerhalb der Theologie wird die Emotionalität des Menschen entwicklungspsychologisch ohne sündhafte Diskriminierung betrachtet. Es wird dargelegt, dass eine sündhaft eingeschränkte Emotionalität zu Wahrnehmungseinschränkungen führt. Da schon bei Luther eine Introspektion des natürlichen Menschen ohne Sünde zu finden ist, wird unter Bezug auf spätere Theologen diese introspektive Innerlichkeit fortgeführt. Ziel dieses Weges ist eine Auseinandersetzung mit den bisherigen göttlichen Normen und Leitungen. Durch diese Auseinandersetzungen gewinnt der Mensch Kräfte und Fähigkeiten über die hinaus, die ihm durch das reformatorische Denken und Glauben zugewachsen waren.
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