Recht enttäuscht
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich einerseits seit Jahren verschiedene Gemüse fermentiere, andererseits regelmäßig Wildkräuter für Tees oder Salate sammele. Ich hatte daher gehofft, interessante Rezepte für die Fermentation von Wildkräutern zu finden. Die fand ich zwar
auch, aber für meinen Geschmack viel zu wenig.
Die ersten 70 Seiten referieren über…mehrRecht enttäuscht
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich einerseits seit Jahren verschiedene Gemüse fermentiere, andererseits regelmäßig Wildkräuter für Tees oder Salate sammele. Ich hatte daher gehofft, interessante Rezepte für die Fermentation von Wildkräutern zu finden. Die fand ich zwar auch, aber für meinen Geschmack viel zu wenig.
Die ersten 70 Seiten referieren über Kulturgeschichte, über Mikroben und das Mikrobiom, über gesunde Ernährung und Ökologie. Das hätte ich überhaupt nicht gebraucht, da mir das alles bekannt ist. Auch fand ich den Schreibstil ermüdend, da er wenig auf den Punkt kommt und mir etwas zu viel unwichtige Dinge erwähnt werden.
Die nächsten 30 Seiten beschäftigen sich mit dem Sammeln von Wildkräutern (10 Seiten) sowie dann endlich mit Fermentationstechniken (20 Seiten). Es werden verschiedene Techniken vorgestellt, zur Herstellung von fermentiertem Gemüse/ Kraut, Essig, Kombucha, Wildbräu, Fassbrause, Sauerteig, Wasser- und Milchkefir. Diese 20 Seiten waren dann tatsächlich für mich interessant, aber insgesamt einfach viel zu wenig. Hier hätte ich mir mehr gewünscht!
Danach folgen die Rezepte auf den letzten 100 Seiten. Hier wurde ich ein weiteres Mal enttäuscht. Für einen Großteil der Rezepte müssen Starterkulturen hinzugegeben werden. Es muss also erst fermentiert werden, bevor dann die weitere Fermentation mit den Wildkräutern angefangen werden kann. Zudem handelt es sich oft um die Herstellung von Sirup, Honig, Alkohol, was ich in der Menge so nicht erwartet habe und für mich auch nicht wirklich interessant war. Ein Rezept (Brombeerblätter) habe ich leider gar nicht verstanden. Die Rezepte fand ich zum Teil etwas unglücklich gestaltet. Die jeweiligen Wildkräuter werden im Anhang bildhaft dargestellt, warum nicht gleich bei der Rezeptbeschreibung? Auch fand ich die Bilder zu den Rezepten oft zu wenig aussagekräftig.
Dennoch gibt es, leider nur eine Handvoll, Rezepte, die ich auf jeden Fall ausprobieren werde und auf die ich sehr gespannt bin.
Es ist mir nicht genau klar, wer die Zielgruppe sein soll. Für wirkliche Anfänger eignete es sich nur bedingt, hier gibt es sicherlich bessere Bücher. Für Fortgeschrittene eignet es sich schon eher, hier hätte allerdings die ganze Einführung von 70 Seiten nicht sein müssen.