»Die wahre Stärke dieses Buches liegt in Tallacks Blick: Es ist der Blick eines Poeten.« New York Times / Die besten Reisebücher der Saison
Malachy Tallack begibt sich auf eine Reise entlang des 60. nördlichen Breitengrades, einmal rund um die Welt, und er beginnt und endet in Shetland, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hat.
Das Buch erzählt von den Landschaften – in Grönland, Alaska, Sibirien, Finnland - und den Menschen dort, ihrer Geschichte und der wechselseitigen Prägung durch Mensch und Natur. Es ist jedoch auch eine intime Reise: Malachy Tallack hat den Verlust seines Vaters zu betrauern, und er hadert mit seiner Heimat. Durch die Auseinandersetzung mit den Themen Wildnis und Gemeinschaft, Isolation und Dialog, Exil und Gedächtnis, durch seinen klaren, kritischen Blick und die offene Selbsterforschung wird der Reisebericht des schottischen Autors zu einem anschaulichen, spannenden und sehr persönlichen Memoir.
Malachy Tallack begibt sich auf eine Reise entlang des 60. nördlichen Breitengrades, einmal rund um die Welt, und er beginnt und endet in Shetland, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hat.
Das Buch erzählt von den Landschaften – in Grönland, Alaska, Sibirien, Finnland - und den Menschen dort, ihrer Geschichte und der wechselseitigen Prägung durch Mensch und Natur. Es ist jedoch auch eine intime Reise: Malachy Tallack hat den Verlust seines Vaters zu betrauern, und er hadert mit seiner Heimat. Durch die Auseinandersetzung mit den Themen Wildnis und Gemeinschaft, Isolation und Dialog, Exil und Gedächtnis, durch seinen klaren, kritischen Blick und die offene Selbsterforschung wird der Reisebericht des schottischen Autors zu einem anschaulichen, spannenden und sehr persönlichen Memoir.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.06.2023Immer nur nach Hause
"Die Ruhelosigkeit, dieser brodelnde Druck im Innern, der meine Sehnsucht weckt nach allem, was woanders ist", das treibe ihn an, schreibt Malachy Tallack. Diese Ruhelosigkeit sei zugleich Segen und Fluch. Denn tatsächlich, und das weiß er von Anfang an, soll das Reisen ihn nach Hause bringen. Was das aber ist, Zuhause und Heimat, das versucht er auf dieser Reise rund um den Globus auf dem sechzigsten Grad nördlicher Breite zu erkunden. Das mag ungewöhnlich erscheinen, ist Reisen doch das Verlassen der Heimat. Aber meistens beinhaltet Reisen auch die Heimreise, das Zurückkommen an den Ort, den man als Heimat sieht. Auf 60° Nord, etwas unterhalb des Polarkreises, liegen die Shetland-Inseln, von dort reist er nach Grönland, Kanada, Alaska, erinnert sich an eine Reise in Russland und bereist Skandinavien, ehe er wieder Shetland erreicht. Tallack verbindet im Schreiben innen und außen, Gedanken und Natur, Nature Writing also, das aber die soziale Aspekte mitdenkt. Man erfährt viel über den Norden. Dabei werden Geschichte und Politik nie lexikalisch abgehandelt, sondern in die Reiseerzählung eingebunden. Da ist nichts Abgeklärtes, keine Bescheidwisserei, sondern ein offener, neugieriger Blick. Tallack schreibt unsentimental, aber empathisch, und lässt es zu, dass die Natur ihn erschüttert. Oder verzaubert, in poetischen Passagen, wenn über ihm eine Lerche schwebt, "getragen von der Leichtigkeit ihres Lieds". Er beleuchtet Hintergründe, ihn treibt der koloniale und heuchlerische Aspekt des Tierschutzes um, wenn der Westen den Inuit die Robbenjagd verbieten will, zugleich aber Massentierhaltung betreibt. Malachy Tallack erforscht dabei nicht nur den Norden, sondern auch sein eigenes Selbst. Und nimmt uns mit auf beide diese Reisen. bär
"60° Nord. Von der Faszination des Nordens und der Suche nach einem Zuhause" von Malachy Tallack, übersetzt von Klaus Berr. btb Verlag, München 2022. 282 Seiten. Broschiert, 18 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Die Ruhelosigkeit, dieser brodelnde Druck im Innern, der meine Sehnsucht weckt nach allem, was woanders ist", das treibe ihn an, schreibt Malachy Tallack. Diese Ruhelosigkeit sei zugleich Segen und Fluch. Denn tatsächlich, und das weiß er von Anfang an, soll das Reisen ihn nach Hause bringen. Was das aber ist, Zuhause und Heimat, das versucht er auf dieser Reise rund um den Globus auf dem sechzigsten Grad nördlicher Breite zu erkunden. Das mag ungewöhnlich erscheinen, ist Reisen doch das Verlassen der Heimat. Aber meistens beinhaltet Reisen auch die Heimreise, das Zurückkommen an den Ort, den man als Heimat sieht. Auf 60° Nord, etwas unterhalb des Polarkreises, liegen die Shetland-Inseln, von dort reist er nach Grönland, Kanada, Alaska, erinnert sich an eine Reise in Russland und bereist Skandinavien, ehe er wieder Shetland erreicht. Tallack verbindet im Schreiben innen und außen, Gedanken und Natur, Nature Writing also, das aber die soziale Aspekte mitdenkt. Man erfährt viel über den Norden. Dabei werden Geschichte und Politik nie lexikalisch abgehandelt, sondern in die Reiseerzählung eingebunden. Da ist nichts Abgeklärtes, keine Bescheidwisserei, sondern ein offener, neugieriger Blick. Tallack schreibt unsentimental, aber empathisch, und lässt es zu, dass die Natur ihn erschüttert. Oder verzaubert, in poetischen Passagen, wenn über ihm eine Lerche schwebt, "getragen von der Leichtigkeit ihres Lieds". Er beleuchtet Hintergründe, ihn treibt der koloniale und heuchlerische Aspekt des Tierschutzes um, wenn der Westen den Inuit die Robbenjagd verbieten will, zugleich aber Massentierhaltung betreibt. Malachy Tallack erforscht dabei nicht nur den Norden, sondern auch sein eigenes Selbst. Und nimmt uns mit auf beide diese Reisen. bär
"60° Nord. Von der Faszination des Nordens und der Suche nach einem Zuhause" von Malachy Tallack, übersetzt von Klaus Berr. btb Verlag, München 2022. 282 Seiten. Broschiert, 18 Euro.
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