Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder erfahrene Zuschauer hat sich beim analysierenden Rückblick auf einen gesehenen Film schon einmal gefragt: „Was aber war der Zweck dieser Szene? Für die Haupthandlung und die Hauptfigur hat diese Szene doch überhaupt keine Bedeutung.“ Von Kristin Thompson wurden solche, für die Haupthandlung nicht ausschlaggebende Szenen als freie Motive bezeichnet, Michaela Krützen bezeichnet diese wiederum grosso modo als das Kino der Attraktionen. Ohne Zweifel blieb ein solches Kino der Attraktionen, wie der Erfinder des Begriffes selbst schon angemerkt hat, auch nach seiner Ablösung durch das Erzählkino stets ein Bestandteil desselben, denn einerseits war der Zuschauer an dem Kinoapparat selbst, sowie an den exotischen Bildern nicht mehr so fasziniert wie am Anfang, und verlangte zu diesen Bildern auch eine Geschichte. Andererseits musste diese Geschichte, um für den Zuschauer interessant zu sein, spektakulär sein bzw. durch spektakuläre Bilder unterstützt werden. In der vorliegenden Arbeit wurden zunächst der Begriff „Kino der Attraktionen“ und Krützens Verwendung des Begriffes für den heutigen Film erklärt, um sodann die Bedeutung und den Stellenwert von Thomsons freier Motive als Attraktion in den klassischen Hollywoodfilmen festzuhalten. Es schien, dass vor allem in Katastrophenfilmen ein solches "Kino der Attraktionen" sichtbar sei, weshalb die Auseinandersetzung mit den genannten Theorien auch mittels der Analyse dieses Genres erfolgte. Nach einem Exkurs zum Katastrophenfilm wurde anhand der 9/11 Ereignisse und den darauffolgenden Filmen zu 9/11 die Anwendbarkeit und die Bedeutung des Begriffs „Kino der Attraktionen“ für den Katastrophenfilm und schließlich für die 9/11-Filme untersucht.