Charles Lennox, Detektiv eher aus Passion, denn aus finanziellen Gründen, wird von seiner
langjährigen Freundin Lady Jane Grey gebeten, den Tod eines ehemaligen Dienstmädchens zu
untersuchen. Schnell stellt sich heraus, das Prudence Smith mit dem seltenen und sehr teuren
Gift Bella Indigo
umgebracht wurde. Im winterlich verschneiten London begibt sich Lennox auf
die Jagd nach dem Mörder,…mehrCharles Lennox, Detektiv eher aus Passion, denn aus finanziellen Gründen, wird von seiner
langjährigen Freundin Lady Jane Grey gebeten, den Tod eines ehemaligen Dienstmädchens zu
untersuchen. Schnell stellt sich heraus, das Prudence Smith mit dem seltenen und sehr teuren
Gift Bella Indigo umgebracht wurde. Im winterlich verschneiten London begibt sich Lennox auf
die Jagd nach dem Mörder, doch den zu finden ist nicht einfach, haben doch alle in Frage
kommenden Verdächtigen ein Alibi.
Wer auf rasante Mörderjagd im viktorianischen England hofft, ist hier völlig falsch, das Buch
kommt sehr gemächlich daher, richtig spannend wird es eigentlich nie. Dafür ist die Atmosphäre
in England gegen Ende des 19. Jh. sehr gut geschildert und wenn sich auch die Hautakteure
Lennox und Lady Jane gerne über Konvetionen hinweg setzten, so wird doch deutlich, wie stark
das Leben zu dieser Zeit reglementiert und streng nach Klassen gerodnet war. Durch die aus-
führlichen Schilderungen der Lebensumstände gerät der Krimifall aber arg ins Hintertreffen und
die Auflösung am Schluß ist dann auch eher unspektakulär.
Die Figuren von Lennox und Lady Jane sind liebevoll gezeichnet und recht sympathisch, letztend-
lich waren sie mir aber für die damalige Zeit doch etwas zu unglaubwürdig.Interessanter erschien
mir da schon Dr. McConnell, ein junger, einst brillanter Arzt der durch eine reiche Heirat zum
Müßiggang verdonnert, der Trunksucht verfallen ist.
Gut gefallen hat mir auch die leicht antiquierte Sprache, die gut zum Buch paßte.
Fazit: Sehr schön geschilderte viktoriansiche Atmosphäre, wer gern über die Lebensverhältnisse
dieser Zeit liest,ist hier gut bedient, vom reinen Krimistandpunkt her allerdings eher enttäuschend.
Und ich habe hier auch ein wenig den englischen Humor vermißt, der dem Buch das gewisse
Etwas verliehen hätte.