The Great Monetary Experiment designed and administered by the Federal Reserve under the Obama Administration unleashed strong irrational forces in global asset markets. The result was a "monetary plague" which has attacked and corrupted the vital signalling function of financial market prices.
This book analyses how quantitative easing caused a sequence of markets to become infected by asset price inflation. It explains how instead of bringing about a quick return to prosperity from the Great Recession, the monetary experiment failed in its basic purpose. Bringing about economic debilitation, major financial speculation, waves of mal-investment in particular areas, and a colossal boom in the private equity industry, the experiment instead produced monetary disorder.
Brendan Brown puts the monetary experiment into a global and historical context, examining in particular Japanese "folklore of deflation" and the Federal Reserve's first experiment of quantitative easing in the mid-1930s. The author couples analysis from the Austrian school of monetary economics and Chicago monetarism with insights from behavioral finance, and concludes with major proposals for the present and the future, including ideas for monetary reform in the United States, and suggestions for how investors can survive the current market "plague".
This book analyses how quantitative easing caused a sequence of markets to become infected by asset price inflation. It explains how instead of bringing about a quick return to prosperity from the Great Recession, the monetary experiment failed in its basic purpose. Bringing about economic debilitation, major financial speculation, waves of mal-investment in particular areas, and a colossal boom in the private equity industry, the experiment instead produced monetary disorder.
Brendan Brown puts the monetary experiment into a global and historical context, examining in particular Japanese "folklore of deflation" and the Federal Reserve's first experiment of quantitative easing in the mid-1930s. The author couples analysis from the Austrian school of monetary economics and Chicago monetarism with insights from behavioral finance, and concludes with major proposals for the present and the future, including ideas for monetary reform in the United States, and suggestions for how investors can survive the current market "plague".
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.2016Unbegründet selbstsicher
Eine Kritik moderner Geldpolitik
John Bull könne allerlei ertragen, aber zwei Prozent halte er nicht aus, schrieb der legendäre Walter Bagehot 1873. Bagehot, der stets den Zusammenhang von Geldpolitik und politischem System betonte, warnte davor, dass niedrige Zinsen zu einer Flucht in Vermögenswerte und damit zu deren Inflationierung und zu Fehlinvestitionen führen. Kein Wunder, dass Brendan Brown auf Bagehot verweist. Ein guter Teil der Geschichte, um die es Brown geht, ist damit erzählt, doch bleibt die Frage nach den Verursachern und nach einer Erklärung für die weltweite Verbreitung der Krankheit. Der Markt kommt bei Brown nicht als Übeltäter in Betracht, denn auch wenn Ben Bernanke über das Schicksal der kleinen Sparer Krokodilstränen vergossen habe, sei doch klar, dass das "Verhungern der Zinsen" nicht das Ergebnis von Angebot und Nachfrage sei, also nichts mit dem natürlichen Zins zu tun habe, sondern mit den Bernankes dieser Welt.
Es sind Zentralbanken, die sich neben anderen Wunderdingen auch zutrauen, ein Inflationsziel zu benennen. Die Inflation dauerhaft etwa auf 2 Prozent fixieren zu wollen und die ständige Warnung vor Deflation sind zwei Seiten des erstaunlich selbstsicheren Anspruches, das Auf und Ab der Konjunktur beseitigen zu können, eines Glaubens, den auch die wiederkehrenden Abschwünge der jüngsten Vergangenheit nicht erschüttern konnten. Seine Anhänger gehen nicht nur freizügig mit der Forderung nach stabilen Preisen um, die der Gesetzgeber etwa der Fed in die Statuten geschrieben hat. Sie ignorieren beharrlich den Einwand, dass die Preise sowohl steigen wie auch sinken sollten, um auf die Dauer einem bestimmten (Durchschnitts-)Wert zu entsprechen. Wäre es anders, könnte man sich weder inflationär noch deflationär irgendwelche Abweichungen von einer gedachten Linie vorstellen.
Statt aber die Dämpfung der Inflation, die sich aus technischer Innovation, höherer Produktivität und gegenwärtig auch aus dem Verfall des Ölpreises ergibt, als temporäre Annäherung an Preisstabilität und damit als Steigerung der Reallöhne zu begrüßen, wird unentwegt das Gespenst der Deflation an die Wand gemalt und der Zins manipuliert, womit die Reaktion John Bulls eintritt. Der künstlich niedrige Zins ist kein realistischer Preis mehr und deshalb verliert er seine steuernde Wirkung. Es kommt zur Inflationierung der Kapitalgüter, deren Preise verglichen mit denen der Konsumgüter unverhältnismäßig steigen. Nicht nur in Spanien sind unfertige Rohbauten zu besichtigen, sondern auch Chinesen horten möglichst nicht vermietete Apartments in Neubauten.
Brown hat aber nicht nur die jüngst geplatzte Immobilienblase und die gegenwärtige Niedrigzinspolitik im Auge. Seine Betrachtungsweise, die um das Problem der Kapitalgüter-Inflationierung kreist, überträgt er auf frühere Krisen. Dabei entsteht ein anderes Bild der Great Depression (mit einer interessanten Rolle Deutschlands), als es uns aus der wirkmächtigen Erzählung von Milton Friedman und Anna Schwartz vertraut ist. Auch die jüngste japanische Entwicklung, die zur Stützung bestimmter geldpolitischer Positionen gerne als ein verlorenes Jahrzehnt bezeichnet wird, liest sich ganz anders.
Aus drei Gründen ist Brendan Browns neuem Buch eine weite Verbreitung zu wünschen. Erstens weil es vor der verführerischen Kraft wirtschaftsgeschichtlicher Erzählungen warnt, indem es vorführt, wie leicht solche Narrative durch andere ersetzt werden können. Zweitens weil es die wenig überzeugenden Prämissen einer Geldpolitik darstellt, die behauptet, die Konjunkturzyklen mildern, wenn nicht gar beseitigen zu können, und sich dabei sowohl vom Markt wie auch von politischer Kontrolle loslöst. Drittens erinnert es an die typisch unterschiedliche amerikanische und europäische Reaktion auf das Problem. Wenn die Alternative im direkten Zugriff der Politik zu bestehen scheint, setzen europäische, besonders deutsche Beobachter eher auf die Unabhängigkeit einer Institution wie der Zentralbank und ihres Expertenwissens. Brown bezweifelt, dass diese wüssten, oder auch nur wissen könnten, was sie tun. Und so wie die meisten Amerikaner im Falle des Supreme Court fragen, wer eigentlich den Richtern solche Macht gegeben hat, betrachten sie die Fed als eine mächtige Institution ohne ausreichende Legitimation.
MICHAEL ZÖLLER.
Brendan Brown: A Global Monetary Plague. Palgrave. London 2015. 239 Seiten. 19,99 Pfund.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Kritik moderner Geldpolitik
John Bull könne allerlei ertragen, aber zwei Prozent halte er nicht aus, schrieb der legendäre Walter Bagehot 1873. Bagehot, der stets den Zusammenhang von Geldpolitik und politischem System betonte, warnte davor, dass niedrige Zinsen zu einer Flucht in Vermögenswerte und damit zu deren Inflationierung und zu Fehlinvestitionen führen. Kein Wunder, dass Brendan Brown auf Bagehot verweist. Ein guter Teil der Geschichte, um die es Brown geht, ist damit erzählt, doch bleibt die Frage nach den Verursachern und nach einer Erklärung für die weltweite Verbreitung der Krankheit. Der Markt kommt bei Brown nicht als Übeltäter in Betracht, denn auch wenn Ben Bernanke über das Schicksal der kleinen Sparer Krokodilstränen vergossen habe, sei doch klar, dass das "Verhungern der Zinsen" nicht das Ergebnis von Angebot und Nachfrage sei, also nichts mit dem natürlichen Zins zu tun habe, sondern mit den Bernankes dieser Welt.
Es sind Zentralbanken, die sich neben anderen Wunderdingen auch zutrauen, ein Inflationsziel zu benennen. Die Inflation dauerhaft etwa auf 2 Prozent fixieren zu wollen und die ständige Warnung vor Deflation sind zwei Seiten des erstaunlich selbstsicheren Anspruches, das Auf und Ab der Konjunktur beseitigen zu können, eines Glaubens, den auch die wiederkehrenden Abschwünge der jüngsten Vergangenheit nicht erschüttern konnten. Seine Anhänger gehen nicht nur freizügig mit der Forderung nach stabilen Preisen um, die der Gesetzgeber etwa der Fed in die Statuten geschrieben hat. Sie ignorieren beharrlich den Einwand, dass die Preise sowohl steigen wie auch sinken sollten, um auf die Dauer einem bestimmten (Durchschnitts-)Wert zu entsprechen. Wäre es anders, könnte man sich weder inflationär noch deflationär irgendwelche Abweichungen von einer gedachten Linie vorstellen.
Statt aber die Dämpfung der Inflation, die sich aus technischer Innovation, höherer Produktivität und gegenwärtig auch aus dem Verfall des Ölpreises ergibt, als temporäre Annäherung an Preisstabilität und damit als Steigerung der Reallöhne zu begrüßen, wird unentwegt das Gespenst der Deflation an die Wand gemalt und der Zins manipuliert, womit die Reaktion John Bulls eintritt. Der künstlich niedrige Zins ist kein realistischer Preis mehr und deshalb verliert er seine steuernde Wirkung. Es kommt zur Inflationierung der Kapitalgüter, deren Preise verglichen mit denen der Konsumgüter unverhältnismäßig steigen. Nicht nur in Spanien sind unfertige Rohbauten zu besichtigen, sondern auch Chinesen horten möglichst nicht vermietete Apartments in Neubauten.
Brown hat aber nicht nur die jüngst geplatzte Immobilienblase und die gegenwärtige Niedrigzinspolitik im Auge. Seine Betrachtungsweise, die um das Problem der Kapitalgüter-Inflationierung kreist, überträgt er auf frühere Krisen. Dabei entsteht ein anderes Bild der Great Depression (mit einer interessanten Rolle Deutschlands), als es uns aus der wirkmächtigen Erzählung von Milton Friedman und Anna Schwartz vertraut ist. Auch die jüngste japanische Entwicklung, die zur Stützung bestimmter geldpolitischer Positionen gerne als ein verlorenes Jahrzehnt bezeichnet wird, liest sich ganz anders.
Aus drei Gründen ist Brendan Browns neuem Buch eine weite Verbreitung zu wünschen. Erstens weil es vor der verführerischen Kraft wirtschaftsgeschichtlicher Erzählungen warnt, indem es vorführt, wie leicht solche Narrative durch andere ersetzt werden können. Zweitens weil es die wenig überzeugenden Prämissen einer Geldpolitik darstellt, die behauptet, die Konjunkturzyklen mildern, wenn nicht gar beseitigen zu können, und sich dabei sowohl vom Markt wie auch von politischer Kontrolle loslöst. Drittens erinnert es an die typisch unterschiedliche amerikanische und europäische Reaktion auf das Problem. Wenn die Alternative im direkten Zugriff der Politik zu bestehen scheint, setzen europäische, besonders deutsche Beobachter eher auf die Unabhängigkeit einer Institution wie der Zentralbank und ihres Expertenwissens. Brown bezweifelt, dass diese wüssten, oder auch nur wissen könnten, was sie tun. Und so wie die meisten Amerikaner im Falle des Supreme Court fragen, wer eigentlich den Richtern solche Macht gegeben hat, betrachten sie die Fed als eine mächtige Institution ohne ausreichende Legitimation.
MICHAEL ZÖLLER.
Brendan Brown: A Global Monetary Plague. Palgrave. London 2015. 239 Seiten. 19,99 Pfund.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dr. Brown gives the first clear and coherent explanation of the dire effects on the economy of the Federal Reserve's Great Monetary Experiment. He artfully and completely debunks two great myths of our age: that periods of secular price deflation are destabilizing; and that the Japanese 'lost decade' was caused by deflation. Most important, Brown brilliantly integrates elements of behavioral finance with sound monetary theory to explain how the Fed's policy of manipulating interest rates is sowing the seeds of a future financial crisis of global scope by systematically distorting the market mechanism that brings the market interest rate into accord with the neutral rate. If you want to truly understand where the economy is headed and why, this is the only book worth reading.
(Joseph T. Salerno, Professor of Economics, Pace University, New York, NY, and, Academic Vice President, Mises Institute, Auburn, AL)
(Joseph T. Salerno, Professor of Economics, Pace University, New York, NY, and, Academic Vice President, Mises Institute, Auburn, AL)