Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,6, Universität Leipzig (Institut für Theaterwissenschaften), Veranstaltung: Einführung in die Inszenierungsanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: A., eine Frau Mitte zwanzig, glücklich verheiratet, scheint völlig unerwartet ihrem Leben ein Ende gesetzt zu haben: eine verbrannte Leiche wird neben ihrem Wagen gefunden. Die Nachricht von ihrem brutalen Selbstmord erschüttert den geordneten Alltag der ihr nahestehenden Menschen. Ihr Vater Pheres, ihr Mann Gerd, dessen Freund Herwig, genannt Bongo und A.’s beste Freundin Nina rekonstruieren in Rückschau und Rückblende die erlebte Zeit mit A.. Immer mehr kreist dabei jeder um sich selbst, Dialoge gehen aneinander vorbei, bis zur Frage nach dem „Warum“ kommt keiner von ihnen – und gerade das spiegelt die Situation, aus der A. geflohen ist: ein Leben, das beengende Formen anzunehmen beginnt und zwischenmenschliche Beziehungen, deren Funktionieren von festgelegten Rollen abhängt. Am Ende bleibt offen, ob A.’s Flucht wirklich eine endgültige war. Nach gründlicher Lektüre des mit dem Kleist-Preis ausgezeichneten Dramas „A. ist eine Andere“ von Andreas Sauter und Bernhard Studlar wirkte die Leipziger Inszenierung von Jorinde Dröse, Regie, und Sonja Bachmann, Dramaturgie, eher enttäuschend. In dieser Hausarbeit soll durch Text- und Inszenierungsanalyse der Frage nachgegangen werden, in welchen wesentlichen Punkten, besonders in der Darstellung der Charaktere, das Regiekonzept vom Originaltext abweicht. Dabei habe ich mich besonders auf die Figur der Nina konzentriert, bei der die Unterschiede zwischen Textanalyse und Darstellung wohl auch am deutlichsten ist. Alle Zitate sind dem Stück ‚A. ist eine Andere’ von Sauter/Studlar und der Strichfassung dieses Stückes von Dröse/Bachmann entnommen. Weitere Quellen wurden nicht verwendet.