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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einen Blick zu werfen auf verschiedene Oasen fraktaler Landschaften, soll im folgenden versucht werden, inmitten der Wüste aller Diskurse zwischen Geometrie und Literatur, insbesondere einen Blick auf einige Ortschaften zwischen Fraktal und Kunstwerk. Der erste Teil sei ein wissens(schafts)geschichtlicher Sprung in das Jahr 1977. Damals forschte der Physiker Libchaber über Bénard‘sche Zellen und deren Phasenübergänge. Aus…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einen Blick zu werfen auf verschiedene Oasen fraktaler Landschaften, soll im folgenden versucht werden, inmitten der Wüste aller Diskurse zwischen Geometrie und Literatur, insbesondere einen Blick auf einige Ortschaften zwischen Fraktal und Kunstwerk. Der erste Teil sei ein wissens(schafts)geschichtlicher Sprung in das Jahr 1977. Damals forschte der Physiker Libchaber über Bénard‘sche Zellen und deren Phasenübergänge. Aus Verwunderung über das spezifisch-dynamische Verhalten seiner Experimentieranordnung traf er sich mit dem damals über Iterations-Algorithmen logistischer Gleichungen arbeitenden Mathematiker Feigenbaum, und zusammen blickten sie erstaunt auf einige neu zu interpretierende physikalisch-mathematische Phänomene. Im zweiten Teil ist es Vermeers kleine gelbe Mauerecke, in der Prousts Dichter Bergotte das Totale aller Poesie erblickt und ihn sogleich sterben läßt. Was vor diesem Gemälde und beim Biß in das kleine Madeleinegebäck geschehen war, soll hernach im Lichte einer fraktalen Geometrie in Literatur und Malerei angeschaut werden. Doch nicht erst auf den letzten Seiten seiner Suche übernimmt Proust iterativfraktale Bilder in seine Sprache. Sein Begriff von Subjekt erscheint auf den ersten Seiten ebenso träumend wie gebrochen. Wir sind kein Ganzes, sondern immer schon sein Werden: "Ich schlief wieder ein und wachte dann manchmal nur noch sekundenlang auf, gerade lang genug, um ein Knacken im Gebälk zu hören oder den Blick dem Kaleidoskop der Dunkelheit zu öffnen und dank einem kurzen bewußten Augenblick wohlig den Schlaf zu genießen […] dies Ganze, von dem ich nur ein kleiner Teil war und in dessen Unbewußtheit ich rasch zurücksinken würde. […] Der Schlafende spannt in einem Kreise um sich den Ablauf der Stunden, […] wieviel Zeit [ist] bis zu meinem Wachwerden verflossen […]; in einer Sekunde durchlief ich Jahrhunderte der Zivilisationen, und aus vagen Bildern […] setzte sich allmählich mein Ich in seinen originalen Zügen wieder von neuem Zusammen." (Proust 2000, S. 10 bis 12.)
Autorenporträt
Robert Dennhardt, geboren 1972 in Berlin; Studium der Kulturwissenschaft, Philosophie und Anglistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004-2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik. Lehre am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Habilitationsprojekt beschäftigt sich mit den Grundstrukturen des assoziativen Denkens zwischen Schrift-Bild-Tableau und Stichwortzettelkasten.