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  • Format: ePub

Von der Impotenz gibt es keine Bilder. Das ist seltsam, weil das Thema seit Jahrtausenden so viele Männer betrifft. Es existiert trotzdem kein Mythos, keine Idee, denn es ist ein Tabu über Schwäche zu sprechen - doch könnte das gut sein. Dennoch gibt es keine Abbildung, keinen Akt, ein Versagen der Bilderwelt. Das Denken über Impotenz offenbart eine Lücke. Es ist eine Normalität, die nicht vorkommt. Üblicherweise sprechen Pierre, die Kunstfigur des Buches und alle anderen über das, was sie auf Bildern sehen, aber nicht darüber, was sie nicht sehen. Sie reden über etwas Abgebildetes, etwas…mehr

  • Geräte: eReader
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Produktbeschreibung
Von der Impotenz gibt es keine Bilder. Das ist seltsam, weil das Thema seit Jahrtausenden so viele Männer betrifft. Es existiert trotzdem kein Mythos, keine Idee, denn es ist ein Tabu über Schwäche zu sprechen - doch könnte das gut sein. Dennoch gibt es keine Abbildung, keinen Akt, ein Versagen der Bilderwelt. Das Denken über Impotenz offenbart eine Lücke. Es ist eine Normalität, die nicht vorkommt. Üblicherweise sprechen Pierre, die Kunstfigur des Buches und alle anderen über das, was sie auf Bildern sehen, aber nicht darüber, was sie nicht sehen. Sie reden über etwas Abgebildetes, etwas Vorhandenes. Sie beschreiben, ordnen, deuten Sichtbares. Aber Pierre möchte sich erklären können, warum es für die Impotenz keine Bilder und einen entsprechenden historischen Wandel gibt. Wo ein Void, Nicht-Existentes der Geschichte und der eigenen Erfahrung zu orten ist. Seltsam ist, dass Impotenz nicht greifbar ist, obwohl alle davon wissen und sie selbst erfahren. Ohne dass man sich ein Bild von ihnen machen kann, existieren diese Emotionen des In-der-Watte-Seins; aber ihre Eindringlichkeit endet an der Schädelgrenze. Die Impotenz ist dennoch ein gewaltiger Beweger.

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Autorenporträt
Christoph Geissmar ist Kunsthistoriker und war zugleich Vater und Mutter von zwei Kindern. Er lebte an ganz verschiedenen Plätzen, in London, New York und Wien, aber auch in der Lüneburger Heide auf einem Dorf. Jetzt arbeitet er in Berlin-Mitte.