In den letzten Jahren häuften sich sowohl in der deutschen als auch in der internationalen Presse Schlagzeilen über auslaufende Patente in der Pharmabranche, welche die derzeitige Situation in der Pharmaindustrie widerspiegeln. Blockbuster-Medikamente stellen einen erheblichen Anteil am Gesamtumsatz der großen Pharmakonzerne. Bei einer Vielzahl dieser Medikamente ist aber in jüngster Zeit das zugrundeliegende Patent abgelaufen oder dieses Ereignis steht kurz bevor. Die dadurch auf den Markt strömenden Generika-Anbieter können das Medikament zu erheblich günstigeren Preisen anbieten und damit für gravierende Umsatzeinbrüche bei den Blockbuster-Medikamenten sorgen. Verschärft wird dieser Zustand durch relativ schwache Forschungs- und Entwicklungs- (F&E-) Pipelines der jeweiligen Konzerne, insbesondere in Hinblick auf Wirkstoffe, die kurz vor der Marktzulassung stehen. Die an Marktanteil verlierenden Blockbuster-Medikamente können in der Folge meist nicht durch nachrückende Produkte ausgeglichen werden. Die Konsequenz für die betroffenen Unternehmen sind Umsatzeinbußen im Milliarden-Bereich. Die vorliegende Untersuchung arbeitet diese Situation vor dem Hintergrund des ressourcenbasierten Strategieansatzes theoretisch auf, um sie anschließend anhand ausgewählter Unternehmensbeispiele empirisch zu analysieren. Einerseits sollen die betroffenen Unternehmen und Blockbuster-Medikamente einer Tiefenanalyse unterzogen werden, sodass Erfolgskriterien abgeleitet werden können. Andererseits sollen die von den Konzernen gewählten Wachstumsstrategien angesichts der Bedrohung durch die ablaufenden Patente untersucht und miteinander verglichen werden. Hierbei wird im Kontext der Inhouse-Strategien besonderes Augenmerk auf die Entwicklung und Ausgestaltung der eigenen F&E-Aktivitäten gelegt. Hinsichtlich der Outhouse-Strategien ist insbesondere die Betrachtung von M&A-Transaktionen sowie von Lizenzierungsaktivitäten von Interesse.