"Ich stand am Ortsausgangsschild von Schwenkow und blutete aus der Nase. Mein Kopf dröhnte wie ein Vuvuzela-Konzert, und eisiger Wind pfiff mir durch die Rippen. Zum ersten Mal in meinem Leben verfluchte ich es, Graf geworden zu sein. Ich könnte jetzt schön in einer meiner gemütlichen Berliner
Lieblings-Patisserien sitzen und mir ein Maracujatörtchen zu Gemüte führen, dachte ich. Aber nein, ich…mehr"Ich stand am Ortsausgangsschild von Schwenkow und blutete aus der Nase. Mein Kopf dröhnte wie ein Vuvuzela-Konzert, und eisiger Wind pfiff mir durch die Rippen. Zum ersten Mal in meinem Leben verfluchte ich es, Graf geworden zu sein. Ich könnte jetzt schön in einer meiner gemütlichen Berliner Lieblings-Patisserien sitzen und mir ein Maracujatörtchen zu Gemüte führen, dachte ich. Aber nein, ich landunerfahrener Stadtmensch musste ja unbedingt in die "ruhige" Provinz."
Diese vielversprechende Einleitung ist der literarische Hechtsprung von Lo Graf von Blickensdorf in eine eskapatenreiche Mutprobe, erzählt auf über 300 Seiten seines neuen Paperbacks "ABNEHMEN MIT TORTE - Abenteuer eines Selfmadeadligen".
Der gebürtiger Münsteraner ist seit 1983 Wahlberliner und wollte sich auf dem Land einfach nur in Ruhe dem Schreiben an seinem neuen Buch widmen. Aber, was das Multitalent dort erlebte, geriet zu einer Geschichte, wie sie sich selbst der fantasiereiche Baron Münchhausen nicht hätte ausdenken können.
Ein buckelnder Bürgermeister ist noch der Harmloseste einer Galerie von skurrilen Dorfbewohnern, die plötzlich vor dem kleinen Landhaus in Schwenkow nicht nur sprichwörtlich aufmarschieren. Die einen, um dem "Grafen" zu huldigen, die anderen- so echte kernige, aufgeklärte Wutbürger - um ihn (nicht nur) zu vertreiben.
Die Geschichte liest sich wie ein Gruselmärchen, ist aber- das beschwört der selbstgebackene Graf Tortenblogger- komplett authentisch und autobiographisch.
Dabei erzählt Lo seine Geschichte(n) Seite für Seite so voller überschäumender Selbstironie und beißendem Witz, dass man alle Bücherwürmer nur 'warnen' kann, "Abnehmen mit Torte" in der Öffentlichkeit zu lesen. Das permanente Dauergrinsen, verbunden mit unvermeidbarem schrillem Gekicher und Gejapse, könnte zu Ausschreitungen von notorischen Miesmachern führen, ähnlich wie im Roman beschrieben.
Auf schrullige Anekdoten mit liebgewonnenen Persönlichkeiten aus LOs erstem Buch "Werden Sie doch einfach Graf" wie ARON, dem ungekrönten KingLui vom Potsdamer Platz- dem der Graf unterstellt, sogar seine Blumen mit Champagner zu gießen- wie auch dem liebenswerten Lebenskünstler KUTTE braucht der "eingeweihte" Leser nicht zu verzichten.
MMs Tipp:
holen Sie sich "Abnehmen mit Torte" als eBook oder Taschenbuch ins Haus und/oder legen Sie diese Lektüre einem Menschen, mit dem Sie es gut meinen, auf den Gabentisch; denn es gibt derzeit kaum eine bessere Medizin gegen Winterdepressionen und Landflucht-Attitüden.