Seit jeher wenden wir uns statt dem Abschiednehmen viel leichter dem Beginn, dem Aufbruch und dem Start in eine neue Lebensphase zu. Während der Anfang meist freudig begrüßt wird, fristet das Ende im Bewusstsein unserer Gesellschaft noch immer ein Schattendasein. Dabei ist es doch vor allem das Ende einer jeden Lebensphase, das den Grundstein für den Beginn von etwas Neuem legt. Auch im (sozial-)pädagogischen Feld der stationären Erziehungshilfe in Wohngruppen zeigt sich eine solche Vermeidung von Abschied und Ende. Während der Beginn einer Hilfe zumeist umfassend thematisiert, rituell gerahmt und methodisch abgesichert wird, finden sich zur Hilfebeendigung nur selten detaillierte Konzepte. Dieses Buch befasst sich mit der Frage, wie Pädagog*innen bei ihrer stetig wiederkehrenden Herausforderung, individuell abgestimmte und möglichst gelingende Abschlüsse und Abschiede für junge Menschen in Wohngruppen zu gestalten, bestmöglich unterstützt und begleitet werden können.