Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Welche Vorwürfe erhob Papst Innozenz IV. gegen Friedrich II. auf dem Ersten Konzil von Lyon im Jahre 1245, welche Beweggründe veranlassten den Papst zu diesen Anklagepunkten? Als Ausgangspunkt dienen hierbei zwei Quellentexte: die Bannsentenz gegen Friedrich und eine Darstellung des Matthaeus Paris über den Verlauf des Konzils von Lyon. Die Bannsentenz liefert mit der Aufführung der Anklagepunkte die Grundlage für die Erörterung. Diese werden im Einzelnen untersucht. Der Bericht von Matthaeus von Paris stellt zwar keinen Zeugenbericht dar, doch gilt er als einer der ausführlichsten Überlieferungen. Paris Ausführungen beruhen wohlmöglich auf den Aussagen von englischen Teilnehmern des Konzils. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass er aus der Sicht eines Benediktiners schrieb und sich oft gegen die Kurie aussprach. Weiterhin wirken die Schilderungen von Paris als fließendes Gespräch, denn er separiert die einzelnen Verhandlungstage nicht voneinander. Betrachtet man den Forschungsstand so kann festgehalten werden, dass das Konzil von Lyon ein "sorgfältig inszeniertes rechtsförmiges Verfahren" gewesen sein muss. Der Papst strebte eine Absetzung mit großer Tragweite und vielen Zeugen an. Widersprüchlich scheinen mir jedoch die Darstellungen über die Tatbestände, die zur Absetzung des Kaisers führten. Weiterhin ist unklar, warum der Papst solch Fülle an Anklagepunkten auflistete und wie er diese zu legitimieren versuchte.
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