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Eine dreifach ausgezeichnete Krimi-Entdeckung aus Irland, wie Sie es noch nie gelesen haben! Billy Karlsson muss es einfach schaffen. Unbedingt. Der Krankenhausportier, der so ganz nebenbei ein bisschen Sterbehilfe betreibt, hängt als Figur in einem unvollendeten und unveröffentlichten Roman fest. Gefangen in dieser Vorhölle, geistig verwirrt und beinahe schon dem Wahnsinn nahe, muss er dringend etwas unternehmen, um endlich veröffentlicht zu werden. Denn wenn es schon nicht mehr genügt, alte Leute um die Ecke zu bringen, wird ihm wohl nur noch eines übrigbleiben: das Krankenhaus in die Luft…mehr

Produktbeschreibung
Eine dreifach ausgezeichnete Krimi-Entdeckung aus Irland, wie Sie es noch nie gelesen haben! Billy Karlsson muss es einfach schaffen. Unbedingt. Der Krankenhausportier, der so ganz nebenbei ein bisschen Sterbehilfe betreibt, hängt als Figur in einem unvollendeten und unveröffentlichten Roman fest. Gefangen in dieser Vorhölle, geistig verwirrt und beinahe schon dem Wahnsinn nahe, muss er dringend etwas unternehmen, um endlich veröffentlicht zu werden. Denn wenn es schon nicht mehr genügt, alte Leute um die Ecke zu bringen, wird ihm wohl nur noch eines übrigbleiben: das Krankenhaus in die Luft zu jagen. Nur sein Schöpfer, der Autor, kann ihn noch aufhalten... Absolute Zero Cool stellt alle Traditionen des Krimigenres auf den Kopf und begeistert und verstört in gleichem Maße. Der Roman ist ein witziger selbstreflexiver Angriff auf das Genre selbst, eine einfallsreiche Story über die Fähigkeit des menschlichen Geistes, nicht nur schöpferisch, sondern auch zerstörerisch zu sein. Der Roman wurde mit dem Goldsboro Crime Fest Last Laugh Award 2012 für den witzigsten Krimi ausgezeichnet, stand auf der Shortlist des Irish Book Award 2011 (Kategorie "Crime Novel of the Year") und zählte zu den Best Books of the Year der Sunday Times.
Autorenporträt
Declan Burke ist einer der innovativsten Krimiautoren Irlands, als gelernter Journalist rezensiert er regelmäßig Krimis für mehrere nationale Zeitungen und Magazine und betreibt die Krimi-Website Crime Always Pays. Sein Debut Eight Ball Boogie erschien auch in Frankreich. crimealwayspays.blogspot.com Absolute Zero Cool wurde mit dem Goldsboro Crime Fest Last Laugh Award 2012 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Irish Book Award 2011.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Zwar ist die Lektüre dieses selbstbezüglich verstrickten Romans durchaus anstrengend, doch davon lässt sich Rezensentin Katharina Granzin nicht schrecken: Denn Declan Burkes längst überfälliger erster Auftritt in deutscher Übersetzung - bitte auch den Rest nachliefern, fordert die Kritikerin - lockt mit einem Lesevergnügen besonderer Art. Es geht um eine Figur, die sich mit ihrem Autor unterhält und diesen mit Ratschlägen und Bitten zur eigenen Konstruktion belagert - ob der Autor dabei Burke selbst ist, bleibt offen, wird aber durchaus nahegelegt, was zu dem unterhaltsam verwirrenden Spiel mit den Meta-Konstruktionen genauso entscheidend beiträgt wie die Tatsache, dass die Hauptfigur des Romans nun in mehreren Versionen vorliegt, wie die Kritikerin zu berichten weiß. Wundern muss sie sich lediglich über die Tatsache, dass dieses unterhaltsame literarisches Puzzle als Krimi vermarktet wird - auch wenn die Frage nach einem gewaltigen Verbrechen und auf welcher literarischen Ebene es sich abspielen wird durchaus im Raum steht.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2014

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Irland im Stress – Declan Burkes
„Absolute Zero Cool“
Herostratos, der Hirte, steckte einst den Tempel der Artemis, eines der sieben Weltwunder, in Brand, nur um unsterblichen Ruhm zu erlangen. Herostratos ist eine von vielen Figuren der Menschheitsgeschichte, die in „Absolute Zero Cool“ des irischen Krimi-Autors Declan Burke immer wieder auftauchen. Der Brandstifter wird zum Symbol für den egozentrischen, narzisstischen Menschen. „Ich spiegle mich, also bin ich“, sagt einer der Protagonisten einmal. In einem dem ersten Kapitel vorangestellten Zitat spricht Milan Kundera von der Massenepidemie Graphomanie – der Besessenheit, Bücher zu schreiben. Das ist ein guter Einstieg in eine Geschichte, die von Imagination und Wirklichkeit, Schriftstellern und ihren Figuren handelt. Im Zentrum steht ein namenloser Autor, der eines Tages Besuch von einem Mann namens Billy Karlsson erhält. Dieser Karlsson gibt vor, die Hauptfigur eines vom Autor nie veröffentlichten Manuskripts zu sein, und gemeinsam machen sie sich an die Überarbeitung des Textes. Damit die Geschichte Billy Karlssons nicht in Vergessenheit gerät.
  Die Erzählung entspinnt sich auf zwei Ebenen. Auf der einen treffen sich Autor und Protagonist, um über ihren Fortschritt zu sprechen, auf der anderen folgt man der Handlung des Manuskripts. Man erfährt, dass Karlsson als Aushilfe in einem Krankenhaus arbeitet und dass er plant, dieses Gebäude in die Luft zu sprengen. Er will seinen Tempel niederbrennen. Billy Karlsson, ein Wiedergänger des „Taxi Driver“ Travis Bickle, der die Stadt von Schmutz und Krankheit reinigen will, ist besessen von Mythen, historischen wie popkulturellen. Er spricht von Prometheus und Pilatus, Pandora und Narziss, Hitler und Stalin, Leonard Cohen und Antony Hegarty. Wie diese möchte auch Billy erinnert werden. Und sei es durch ein Verbrechen.
  „Absolute Zero Cool“ ist ein postmodernes Vexierspiel. Man schaut einem Werk beim Entstehen zu, beobachtet, wie Verweise eingeflochten werden, wie ein psychologisches Motiv aufgebaut und wieder verworfen wird. Burke verwirrt und hält die Spannung, am Ende aber enttäuscht er. All die wie zufällig gestreuten Puzzleteile fügen sich zu einem überkonstruierten Gesamtbild.
  Den Rahmen bildet die Euro-Krise. Die Protagonisten sehnen sich nach einem Neubeginn, der alles zurück auf null stellt. Ein Roman über Irland nach dem Bankenkollaps, ein Irland, dessen Gesellschaft von Schulden zerfressen ist. Schulden, die Billy tilgen will. Und so ist dieses Buch mit all seinen Ambitionen und Zitaten kaum mehr als eine Neuerzählung von David Finchers und Chuck Palahniuks „Fight Club“. Dort sprengt der schizophrene Hauptdarsteller am Ende Kreditkartenfirmen in die Luft. Es brennen die Tempel des Kapitalismus.
JULIAN DÖRR
Declan Burke: Absolute Zero Cool. Aus dem Englischen von Robert Brack. Edition Nautilus, Hamburg 2014. 320 Seiten, 18 Euro. E-Book 14,99 Euro.
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