Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Romanistik), Veranstaltung: André Malraux, Romane, Sprache: Deutsch, Abstract: Anfang des 20. Jahrhunderts kommt es in Europa zu einem Bruch mit den Werten und Idealen des 19. Jahrhunderts. Das traditionelle Bild eines individuellen Menschen als einer Konstante in der Welt, als permanent in der Geschichte, bricht zusammen und mit ihm alle auf diesen Menschen ausgerichteten Wertvorstellungen.1 Stattdessen treten Fragen der menschlichen Existenz in den Mittelpunkt, welche Existenzphilosophen wie Sartre oder Camus – um die wichtigsten Vertreter des französischen Existenzialismus zu nennen – verschiedenartig zu beantworten versuchen. Auch der oft als Frühexistenzialist bezeichnete André Malraux, seinerseits Schriftsteller und Politiker, beschäftigte sich in seinen Werken häufig mit Fragen zur Position des Menschen in der Welt und in der Geschichte sowie zum Sinn der menschlichen Existenz im Hinblick auf den alles beendenden Tod des Menschen. Schlüsselbegriffe sind dabei absurdité, mort und solitude. Diese machen – grob gesagt - die Lage des Menschen aus, welche als condition humaine bezeichnet wird und mit der der Mensch unerbittlich zu kämpfen hat. Doch was genau steckt nach Malraux hinter diesen theoretisch eigentlich kaum fassbaren Gedanken und wie werden sie in seinen Werken umgesetzt, um sie für den Leser auch fühlbar zu machen? Die vorliegende Arbeit möchte versuchen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden. Zu diesem Zweck sollen die Begriffe mort, absurdité und solitude erst einmal jeder für sich untersucht werden, um einen allgemeinen Überblick über die Denkweise Malraux’ zu gewinnen. Anschließend wird ihre Darstellung insbesondere im Werk La voie royale am Symbol des Dschungels untersucht, mittels welchem Malraux in vielfältiger Weise Bilder von ausgesprochen hoher suggestiver Kraft zeichnet, um jene Leitgedanken von einer theoretischen auf eine literarische Ebene zu führen und sie somit erlebbar zu machen. Nach einer allgemeinen Zusammenfassung der für die literarische Darstellung eigenen Merkmale möchte ich diese mit der Umsetzung der drei Schlüsselbegriffe in La condition humaine2 vergleichen, um den Horizont hinsichtlich Malraux’ literarischem Schaffen noch zu erweitern. Dabei beschränke ich mich allerdings neben allgemeinen Gesichtspunkten auf die Umsetzung der solitude in beiden Werken, um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen. Zusammenfassende Gesichtspunkte finden sich schließlich im Fazit.