Hans Magnus Enzensberger bekennt sich dazu, die Welt von ungewohnten Standorten aus zu erkunden. Für ihn liegen diese auch in Amerika - was allerdings gern übergangen wird, weil es nicht in das herkömmliche Bild von ihm zu passen scheint. Doch darauf sollten wir, seine Leser, uns nicht einlassen. Gerade dann nicht, wenn Anderes verlangt wird, weil demokratische Bestände erodieren, weil die schnelle Veränderung der Wirklichkeit die Menschen ohne Orientierung zurücklässt und weil Aufklärung und Vernunft darüber selbst in die Krise geraten. Dieses Buch erkundet, welche literarischen und inhaltlichen Stützpunkte Enzensberger in Amerika wählt, um von dort aus Fragen an das Leben neu zu beleuchten: an die Beziehungen des Menschen zum Staat wie zur Natur sowie an ein experimentelles Verständnis von Freiheit. Und es untersucht Enzensbergers Kunst, aus scheinbar unverrückbaren Sätzen des öffentlichen Lebens neues Denken anzustoßen.