In Monika Marons Roman "Endmoränen" fand die Protagonistin am Schluss einen zottligen Hund, den weniger tierliebe Menschen ausgesetzt hatten. Johanna nahm ihn mit nach Hause, und dann war das Buch leider zu Ende. Ich wusste nicht, wie es weitergehen würde mit Johanna und ihrer langweilig gewordenen
Ehe, in der sie vor allem den Rücken ihres Mannes sah und in der die Veränderungen schon in der Luft…mehrIn Monika Marons Roman "Endmoränen" fand die Protagonistin am Schluss einen zottligen Hund, den weniger tierliebe Menschen ausgesetzt hatten. Johanna nahm ihn mit nach Hause, und dann war das Buch leider zu Ende. Ich wusste nicht, wie es weitergehen würde mit Johanna und ihrer langweilig gewordenen Ehe, in der sie vor allem den Rücken ihres Mannes sah und in der die Veränderungen schon in der Luft lagen. Veränderungen, die auch mit dem Ende der DDR zu tun hatten und mit der Frage nach dem Sinn des eigenen Tuns. Was macht eine Frau, die plötzlich keine geheimen Botschaften mehr in den von ihr verfassten Biografien verstecken mss? Und welches Los würde der Hund haben? Johannes Mann war von dem neuen Mietbewohner jedenfalls nicht begeistert. Nun weiß ich, dem Tier geht es gut. Johanna auch. Sie ist auf dem Weg nach Mexiko, wo sie einer ihr bisher nur aus Briefen bekannten alten Russin bei der Suche nach einer Freundin aus Jugendtagen behilflich sein will. Aber das ist nebensächlich. Johanna könnte auch zu einem Schamanen nach Sibirien reisen. Es gibt so viele Gründe, warum Menschen plötzlich aus ihrem Trott ausbrechen. Weil sie es leid sind, immer dasselbe zu tun. Weil sie noch einmal verrückt sein wollen. Weil sie ihren Partnern noch ein wenig Zeit lassen wollen, darüber nachzudenken, was ein anderer Mensch, ein jüngerer noch dazu, an ihnen findet. Es kann aber auch sein, dass man es tut, damit man später etwas wehmütig ach Glück sagen kann.
Nicht Frau Marons bestes Buch, lesenswert ist es auf alle Fälle.