Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Geschichte und Ethnologie), Veranstaltung: Adel im Spätmittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Das subjektiv sinnhafte Handeln des einzelnen Individuums, welches aus einem jeweiligen subjektiven Sinn erzeugt wird, kann als Kern alles Sozialen betrachtet werden. Es bildet sozusagen auch die Basis der vakanten, soziologisch amorphen, instabilen und so dynamischen und flüchtigen Faktoren Macht und Herrschaft, welche dazu neigen, zeitlich begrenzt stabil zu erscheinen, also sich zu zentrieren und sich darauf wieder umzuverteilen. Aus solchen dynamischen Umverteilungsprozessen sozialer und finanziell-materieller Komponenten und aus agilen politischen Rahmenbedingungen erwuchs im Laufe des Spätmittelalters eine zunehmende Krise des feudalistischen Systems, die vielmehr auf die adligen Anpassungsschwierigkeiten an die sich wandelnden Strukturen zurückzuführen ist als auf die reine Degeneration des feudalisitisch-adligen Gefüges. Im dynamischen Prozess der „sozialen Mobilität“ äußerte sich diese Anpassungskrise des Adels sowohl in horizontalen als auch vertikalen Bewegungen innerhalb der gesellschaftlichen Hierarchie. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollen solche Mobilitätsphänomene der äußerst heterogenen und stark ausdifferenzierten Adelsschicht und deren Reaktions- und Kompensationsversuche auf die sich wandelnden Gegebenheiten des Spätmittelalters näher untersucht werden.