Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) ist in Anlehnung an die amerikanische Bezeichnung ADD (Attention Deficit Disorder) entstanden. Er steht für die international anerkannte Diagnose von Aufmerksamkeits-Störung mit und ohne Hyperaktivität. Weltweit leiden zwischen 2-14 % aller Kinder an ADS. In Deutschland rechnet man mit ca. 160 000 Betroffenen. Untersuchungen ergaben, dass bis zu 35% der Vorschulkinder als hyperkinetisch beurteilt werden. Dabei gehen die Häufigkeitsangaben von Jungen und Mädchen von einem Verhältnis von 3:1 bis zu 9:1 aus. 1 Schon bei Kleinkindern zeigen sich diese auffälligen Verhaltensweisen in nicht altersentsprechender Überaktivität, in oppositionellem Reagieren auf Anforderungen und geringer Aufmerksamkeit. In diversen Zeitschriften erscheinen inzwischen immer häufiger Beschreibungen solcher anstrengender und unruhiger Kinder. Es gibt die unterschiedlichsten Erklärungsmodelle und das Phänomen wird immer wieder aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet: Ist es ein Erziehungsproblem? Stimmt etwas mit unserer Gesellschaft nicht mehr, dass immer mehr dieser "Unruhegeister" aus dem Rahmen fallen? Liegt es an den Medien? Oder vielleicht doch nur an der Ernährung? Warum sind Eltern und Lehrer oft so hilflos? Meist wird das Problem nicht beim Namen genannt und es werden weiterhin Mythen und Fehlinformationen verbreitet. Dabei kennt man schon seit vielen Jahren nicht nur die Besonderheiten des ADS und seine Auswirkungen auf die Entwicklung, sondern auch effektive Unterstützungsmöglichkeiten und erfolgreiche Therapie-Programme. ADS ist eine der häufigsten Ursachen für Entwicklungs- und Verhaltensprobleme. ADS ist kein Erziehungsfehler und keine gewollte Marotte der Kinder! ADS ist eine Störung mit neurobiologischen Besonderheiten in den Informations-Verarbeitungs-Prozessen unseres Gehirns. Diese Störung lässt sich beschreiben durch leichte Ablenkbarkeit, Unaufmerksamkeit, niedrige Toleranz für Frustrationen, Impulsivität, Aktivitätsüberschuss oder Verträumt-Sein. Motorische Unruhe oder Hyperaktivität können, müssen aber nicht zwingend gleichzeitig auftreten. Wird ADS nicht rechtzeitig diagnostiziert Fällen zu seelischen, sozialen, familiären und schulischen Problemen, d.h. es kann zu Schulversagen und behandelt, kommt es in den meisten, zu Außenseitertum und zu massiven Problemen in der Familie kommen. [...]
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