Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,5, , Veranstaltung: Bachelorarbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: "Fokussiere all deine Energie nicht auf das Bekämpfen des Alten, sondern auf das Erschaffen des Neuen" soll Sokrates einmal gesagt haben. Gemäß diesem Motto zielt die Bachelorarbeit darauf ab, einen Grundstein für ein neues Forschungsfeld zu legen. Dieses Forschungsfeld soll sich dem Thema transgenerative Traumata im Zusammenhang mit (psychischen) Krankheiten widmen. Die Autorin möchte mit ihrer Arbeit eine Basis für einen neuen Ansatz in der Schulmedizin legen: dem Beleuchten derjenigen Muster, die wir von unseren Ahnen geerbt haben und in uns tragen. Aus persönlichem Interesse und da die Krankheit mit ihrer hohen Prävalenzrate viele Menschen betrifft, möchte sie diese Arbeit dem Störungsbild ADHS widmen. Das Thema ADHS sorgt nach wie vor für einige Kontroversen. Es gibt noch keinen ganz eindeutigen Beweis zur Entstehung der Krankheit. Auch gibt es Kritik an den wenig objektiven Diagnosemethoden in der gängigen Praxis, ebenso steht die vorschnelle Medikation insbesondere als Alleinbehandlung in der Kritik. Einige Studien und Praxen verfolgen einen bisher wenig berücksichtigten Weg: es gibt offenbar einen hohen Zusammenhang zwischen ADHS und traumatischen Erfahrungen bei Betroffenen. Da sich die Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung und die Symptome von ADHS in einigen Punkten deutlich ähneln, sollte hier gründliche Differentialdiagnostik betrieben werden, und die Behandlung eines evtl. vorhandenen Traumas vorrangig in Erwägung gezogen werden, um auszuschließen, dass es sich bei den ADHS Symptomen um Trauma Symptome handelt. Darüber hinaus gibt es ein in der Praxis bisher noch weniger betrachtetes Phänomen: die Übertragung transgenerativer Traumata, welche Symptome auslösen können, die bis hin zu PTBS-Symptomen reichen. Erste Studien wurden insbesondere zu Kriegstraumata durchgeführt, an Opfern und Tätern des zweiten Weltkriegs. Im Zusammenhang mit ADHS ist dies ein vollständig neues Forschungsfeld, welchem sich die Autorin in einer qualitativen Arbeit nähern möchte. In dieser möchte sie betroffene Familien und Experten zu dem Thema interviewen. Eine erste Studie, in der Eltern von ADHS-Kindern zu ihren eigenen potentiell traumatischen Erlebnissen befragt wurden, fand einen Zusammenhang zwischen ADHS und erlebten negativen Kindheitserfahrungen der Eltern von 83 %.