Der Zimmermann und Baumeister Adolf Sommerfeld gründete 1910 die erste eigene Firma. Innovative Bauprodukte und rationelle Fertigungsweisen führten zu ersten wirtschaftlichen Erfolgen und ermöglichten den Aufbau eines Baukonzerns. In der Weimarer Zeit spielte der Unternehmer eine zentrale Rolle in der Stadtentwicklung Berlins. Neben wichtigen Bauvorhaben im Zentrum - darunter dem Umbau der Krolloper und des Sportpalasts - entwickelte er die 'Waldsiedlung Onkel-Toms-Hütte' in Zehlendorf und die 'Bürgerhaussiedlung' in Kleinmachnow. Er arbeitete mit fast allen namhaften Architekten der Berliner Moderne, unter ihnen Bruno Taut, Otto Rudolf Salvisberg, Oskar Kaufmann, Erich Mendelsohn und Richard Neutra. Besonders bedeutend war seine enge Beziehung zu Walter Gropius. Zugleich pflegte Sommerfeld enge Kontakte zu Politikern wie Otto Braun, Ernst Reuter und Martin Wagner. Die Naziherrschaft bereitete der Karriere des unkonventionellen Unternehmers ein jähes Ende. Bereits im Frühjahr 1933 wurde Sommerfeld mit seiner Familie aus Deutschland vertrieben. Seines privaten und gesamten Firmenvermögens beraubt, setzte er seine Tätigkeit unter schwierigen Bedingungen im Exil in Palästina und England fort. Nach dem Krieg kehrte er unter dem in England angenommenen Namen Andrew Sommerfield nach Deutschland zurück. Mit seinen mühsam zurückerhaltenen Baufirmen beteiligte er sich am Berliner Wiederaufbau. Die faszinierende Biographie Adolf Sommerfelds bietet aufschlussreiche Einblicke in die wechselvolle bauliche und gesellschaftliche Entwicklung der Metropole Berlin im 20. Jahrhundert.
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