Was verband Adolph Goldschmidt, bedeutender, schulbildender Mittelalterforscher, 1912 erster jüdischer Ordinarius für Kunstgeschichte in Berlin, hoch dekoriert, Akademiemitglied, Ehrendoktor von Princeton und Harvard, mit dem Privatgelehrten Aby Warburg, dem Begründer der Ikonologie, der modernen Bildwissenschaft und der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg - außer dass beide gebürtige Hamburger waren? Zwischen den methodisch so unterschiedlich arbeitenden Wissenschaftlern gab es eine lebenslange, private Freundschaft, welche die ihrer Familien einschloss, und vor allem eine sich daraus entwickelnde Gelehrtenfreundschaft, die den Grundstein zu ihrer wissenschaftlichen Zusammenarbeit legte. Diese von der Forschung bislang unberücksichtigten Fakten stehen im Zentrum der vorliegenden Studie. Das Bemühen Goldschmidts und Warburgs um die Kunstgeschichte als ernsthafte wissenschaftliche Disziplin betraf die Hamburger Kunstpolitik, die nun erstmals im Zusammenhang mit Goldschmidt untersucht wird, das Kunsthistorische Institut in Florenz, wobei Warburgs lebenslange Bemühungen von Goldschmidt unterstützt wurden, und vor allem die Internationalen Kunsthistorischen Kongresse. Wie beide Wissenschaftler zur Kongressarbeit gelangten, wie sie sich engagierten und welche Erfolge sie hatten, wird im Kontext der bisher nur punktuell untersuchten Kongressgeschichte aufgezeigt, die neben der Geschichte ihrer Freundschaft einen eigenen Schwerpunkt bildet.
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