Es gibt sie, die verschiedensten sogleich betitelten Subgruppen der heutigen Gesellschaft, die wie Unkraut aus dem Boden zu schießen scheinen. Freaks, Nerds, Geeks. Jetzt also auch Dorks. Fragt mich nicht, wie die genauen Definitionen hinter diesen Begriffen lauten und wie man das eine vom anderen
unterscheidet und abgrenzt. Vermutlich bin ich zu sehr "mainstream", um so etwas zu wissen.
Jeane…mehrEs gibt sie, die verschiedensten sogleich betitelten Subgruppen der heutigen Gesellschaft, die wie Unkraut aus dem Boden zu schießen scheinen. Freaks, Nerds, Geeks. Jetzt also auch Dorks. Fragt mich nicht, wie die genauen Definitionen hinter diesen Begriffen lauten und wie man das eine vom anderen unterscheidet und abgrenzt. Vermutlich bin ich zu sehr "mainstream", um so etwas zu wissen.
Jeane Smith jedenfalls ist ein Dork. Ein selbsternannter und sie ist stolz drauf. Jeane ist anders, wie man nur anders sein kann, und das spiegelt sich in so ziemlich allem wieder, was das Leben ausmacht: ihrem Kleidergeschmack, ihren Essgewohnheiten, ihrem Schlafrhythmus, ihrer Internet- und sich-mitteilen-müssen- Abhängigkeit, ihrer Einstellung zum allgemeinen täglichen Leben.
Sie beginnt nun eines Tages eine Beziehung der höchst ungewöhnlichen Art zum Everybody's Darling Michael Lee, der alles hat, alles kann und alles schafft. Beide wissen nicht, wie es dazu gekommen ist, dass sie sich in den Schulpausen treffen und Rumkutschen zur neuen Lieblingsbeschäftigung der beiden wird. Sie hassen sich aufs Herzlichste, aber sie können nicht die Finger voneinander lassen. Das bringt diverse Unannehmlichkeiten mit sich - und davon ist das dem-Dorksein-treu-bleiben nur das geringste Problem.
Zu diesem Buch fällt mir eigentlich nur eins so richtig ein: herrlich! Ich habe das Lesen dieser höchst ungewöhnlichen und gleichwohl dorkig-sympathischen Beziehungsgeschichte sehr genossen. Jeane ist einfach ein mieser Charakter par excellence: schnodderig, unordentlich, arrogant, besserwisserisch und frech, verletzend und bissig - und gleichzeitig irgendwie einmalig, liebenswert und ... ja, "adorable"! Ich weiß wirklich nicht, ob ich sie lieber als Freundin oder als Feindin haben wollen würde. (Nun ja, im Zweifelsfalls wohl lieber als Freundin.) Ich habe die ganze Zeit überlegt, ob sie nicht völlig überzeichnet, total übertrieben von der Autorin dargestellt wurde. Aber ... nein! Ich kann mir bestens vorstellen, dass die heutige Jugend GENAU solche Personen zum Vorschein bringt und das auch noch großartig findet, weil facebook und Twitter dann wieder Gesprächsstoff geliefert bekommen.
"Adorkable" ist ein bissiges, fieses und dennoch auf den Punkt gebrachtes Portrait davon, wie es heutzutage zugeht in der Welt, in der social networking alles bedeutet. Dass sich in dieser verqueren Welt aber dennoch die Wege sehr unterschiedlicher Personen kreuzen können - das hat Sarra Manning in eine ganz tolle, kurzweilige, sympathische und sehr unterhaltsame Geschichte verpackt.
Fazit:
Dorkige 4 Sterne für Jeane und Michael, die mich bestens unterhalten haben. (Und!! Die Geschichte spielt in London, also bitte!)