Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,5, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Selbst wenn Adorno recht hätte mit seiner Bemerkung, dass nach Auschwitz kein Gedicht mehr geschrieben werden könne (GS 10 1 Seite 230), so muss man sich fragen, wer kein Gedicht mehr schreiben könne. Dass er es sich und anderen Kulturschaffenden, die nicht selbst in den Lagern waren verbieten will, es nicht fassen kann wenn sie es tun, oder es für zu schwierig hält, dem nötigen Diskurs zu entkommen, mag ja noch angehen. Dass er es aber den ehemaligen Lagerinsassen mit diesem Satz verweigern zu können glaubt, kann so kaum akzeptiert werden. Gibt es denn vielleicht eine Möglichkeit außer affirmativer Positivität und steckenbleibender, aushaltender Negation? Um eine solche innerhalb des Kulturbetriebes entdecken zu können, sollte sie a) real existiert haben, b) möglichst von Adorno wahrgenommen worden sein, c) die Adorno sehr bewegenden Themen Antisemitismus, Kulturindustrie und Auschwitz berühren. Ich denke, dass ein solcher Kulturbereich doch gefunden werden - in einem weiteren speziellen Interessengebiet von Adorno, nämlich der Musik. Es ist der Jazz.