Die erste Auflage von "Adrenalin-Junkies und Formular-Zombies" mit einer Sammlung von Mustern für gutes und schlechtes Projektverhalten erschien 2007. Seitdem haben sich die Entwicklungsprozesse weiterentwickelt. Starre Vorgehensweisen sind seltener und agile Methoden populärer geworden. Einer der
Gründe sind sicherlich die unflexiblen Vorgehensmodelle wie CMMI oder das V-Modell, die eine…mehrDie erste Auflage von "Adrenalin-Junkies und Formular-Zombies" mit einer Sammlung von Mustern für gutes und schlechtes Projektverhalten erschien 2007. Seitdem haben sich die Entwicklungsprozesse weiterentwickelt. Starre Vorgehensweisen sind seltener und agile Methoden populärer geworden. Einer der Gründe sind sicherlich die unflexiblen Vorgehensmodelle wie CMMI oder das V-Modell, die eine erhebliche Vorplanung erforderten, sehr bürokratisch waren und daher nicht immer beliebt waren.
Auch die Corona-Pandemie hat die Arbeitsweisen verändert und den Trend zum Home-Office zwangsweise beschleunigt. Die anfangs ungewohnten und teils auch nicht stabilen Technologien haben sich weiterentwickelt und ermöglichen es uns nun, auch räumlich getrennt zu arbeiten und z. B. durch Videokonferenzen doch effizient zusammenzuarbeiten. Ob sich dieser Trend nach der Pandemie halten wird, wird sich zeigen. Das Verhalten von Mitarbeitern hat sich allerdings bereits verändert - sowohl positiv als auch negativ.
Das Autorenteam um Tom DeMarco hat seinen Besteller überarbeitet, um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen. Ihr Buch ist kein Ratgeber zum Projektmanagement oder Projektcontrolling, sondern fokussiert sich auf den Faktor Mensch, die „social skills“ von Führungskräften und gruppendynamische (Fehl)steuerungen in Projekten. Verhaltensweisen, die 2007, im Jahr der Erstausgabe noch weit verbreitet waren, wurden aus der Neuauflage herausgenommen, andere sind dafür hinzugekommen.
Die einzelnen Kapitel sind inhaltlich unabhängig und man kann sie in beliebiger Reihenfolge lesen. Die kryptischen Überschriften lassen anfangs nicht erkennen, worum es in dem Beitrag thematisch geht (z. B. "Wiki-Gärtner", "Die Kühlschranktür" oder "Die Kreuzschlitzschraube"), besitzen aber einen hohen mnemotechnischen Wiedererkennungswert, wenn man der Situation dann im eigenen Projekt begegnet.
Als "Papierfabrik" bezeichnen die Autoren beispielsweise die falsche Annahme, dass sich der Projektfortschrift an der Menge der produzierten Dokumente zeigt. "Formular-Zombies" greift den Titel des Buches auf und meint Projekte, die stärker darauf bedacht sind, ein standardkonformes Dokument auszufüllen, als über die vermittelten Inhalte nachzudenken. Natürlich differenzieren die Autoren auch dieses Thema, denn Checklisten und Vorlagen haben natürlich ihre Berechtigung.
Die Fachbeiträge sind informativ und eingängig geschrieben und berücksichtigen auch neue technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, die sich im Verhalten der Mitarbeiter widerspiegeln.
Mit dem Kauf des Buches erhält man einen individuellen Code, mit dem sich das zugehörige eBook als PDF-Datei herunterladen lässt. Die so erzeugten eBooks werden zwar in der Kopfzeile mit der E-Mail-Adresse personalisiert, sind dafür aber DRM-frei.
Die Autoren haben ihren Projekt-Klassiker entstaubt und in die heutige Zeit übersetzt. Sie beleuchten gutes und schlechtes Verhalten in Projekten, erklären soziale Gruppenmechanismen und geben dem Leser zahlreiche Denkanstöße, um eigene Arbeitsweisen zu hinterfragen.