Dies ist nicht das erste Buch, was ich von Tilo Gockel mein Eigen nennen kann, aber es ist bis jetzt das Beste. Mit "Advanced Photoshop" gibt der Autor einem einen prall gefüllten Werkzeugkoffer in die Hand, mit dem man am liebsten direkt loslegen möchte. Für mich stellt es schon eine Art Kompendium
dar, dass bei der Arbeit mit Photoshop neben einem liegen sollte.
Was mir direkt positiv…mehrDies ist nicht das erste Buch, was ich von Tilo Gockel mein Eigen nennen kann, aber es ist bis jetzt das Beste. Mit "Advanced Photoshop" gibt der Autor einem einen prall gefüllten Werkzeugkoffer in die Hand, mit dem man am liebsten direkt loslegen möchte. Für mich stellt es schon eine Art Kompendium dar, dass bei der Arbeit mit Photoshop neben einem liegen sollte.
Was mir direkt positiv aufgefallen ist, ist das der Autor auch darauf hinweist, dass man die dargestellten Techniken zum Beispiel auch auf Affinity Photo anwenden kann. Für mich, der mit beiden Programmen arbeitet in doppelter Hinsicht ein Gewinn.
In den Grundlagen geht Gockel auf das Arbeiten mit dem Tablet ein. Wie ich finde ein netter Einstieg. Es gibt einem doch einen kleinen Denkanstoß, ob man es nicht doch einmal mit einem Grafiktablett versuchen sollte. Auch das Aufzeichnen eigener Aktionen wird kurz erläutert. Und dann geht es auch schon ans Eingemachte. Hier kommen die klassischen Beautyretusche Aufgaben: Hautfarben korrigieren, Frequenztrennung, Mehrfachentwicklung, Dodge and Burn und so weiter und so fort. Tilo Gockel versteht es kurz und knapp aber vor allem Verständlich die jeweiligen Techniken zu erläutern. Da ich mich selbst mit manchen Techniken etwas schwergetan habe und auch immer mal wieder nachschauen musste, wie es funktioniert, schafft hier Advanced Photoshop schnelle Abhilfe.
Im Anschluss folgt wohl der Teil des Buches, der bei mir voll ins Schwarze getroffen hat: Bildlooks! Sie verleihen dem Bild erst den finalen Schliff und tragen die persönliche Handschrift des Retuscheurs. In seinen einleitenden Worten zum Kapitel geht der Autor auf angesagte Filmlooks ein. Dabei hat es mir der sogenannte Teal & Orange Look besonders angetan, der im Film Hugo Cabret Anwendung fand. Anhand eigener Beispiele zeigt Gockel wie der Look professionell umzusetzen ist. Kleiner Wermutstropfen am Rande, ich hätte es schön gefunden, wenn man die Beispielbilder hätte runterladen können, um den Look direkt mit umzusetzen. Aber gut, das ist Jammern auf hohem Niveau. Es folgen weitere Film- und Bildlooks (Beerenberg, Schwarzweiß en vogue, etc.) und somit weitere und für mich auch neue Bearbeitungsweisen. Hier merkt man, dass Gockel ein Profi auf seinem Gebiet ist.
Auch diejenigen unter uns, die mit fertigen Bildlooks arbeiten wollen kommen auf ihre Kosten, denn es wird gezeigt wie man bereits bestehende Bildlooks individuell anpassen kann.
Im dritten Abschnitt des Buches geht es aus meiner Sicht richtig in die Tiefe mit Multishot Techniken. Gerade das Thema Focus-Stacking hatte ich bis dato nicht so auf dem Schirm. Mit dieser Technik lassen sich wirklich beeindruckende Fotos aufnehmen. Auch hier erklärt Gockel alles Wesentliche und für mich blieben keine Fragen offen.
Im letzten großen Abschnitt geht es um die gezielte Anwendung. Besonders interessant fand ich dabei die Schmuckretusche, da diese zu meinen täglichen Aufgaben auf der Arbeit gehören.
Ein witziger Abschluss bildet die Sammlung an Glossen, wo es um das Thema Bilderdiebstahl geht. Wie viele andere Fotografen auch, habe ich Angst davor, dass meine Bilder geklaut oder für irgendwelche anderen Zwecke missbraucht werden. Doch die verschiedenen Abhandlungen haben mir dann doch das ein oder andere schmunzeln entlocken können. Ob ich nun entspannter mit dem Thema umgehe, weiß ich nicht, aber es war auf jeden Fall sehr interessant diese Ansätze zu lesen.
Alles in allem kann ich dieses Buch jedem Bildbearbeiter wärmsten ans Herz legen, der mehr aus seinen Bildern herausholen möchte und aus der Masse herausstechen möchte. Die Techniken die hier gezeigt werden sind nicht 08/15, sondern Königsklasse. In nächster Zeit wird dieses Buch wohl konsequent neben meinem Arbeitsplatz liegen und bestimmt mehr als einmal zum Einsatz kommen.