Magisterarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine große, wenn nicht die größte politische Herausforderung der nächsten Jahre wird von einer Entwicklung ausgehen, die schlagwortartig als ‘demographische Alterung unserer Ge-sellschaft’ bezeichnet wird. Gemeint ist damit das Ansteigen des Alterslastquotienten, also das Verhältnis der Bevölkerungsgruppe der über 60jährigen zur Gruppe der 20- bis unter 60jährigen Bundesbürger. Ende 1994 standen in der Bundesrepublik Deutschland 16,87 Mio. Bundesbürgern über 60 Jahren 47,12 Mio. Bundesbürger im erwerbsfähigen Alter (zwischen 20 und 60 Jahren) gegenüber. Daraus ergibt sich ein Alterslastquotient von ca. 36%. Dieser Wert wird in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich ansteigen. Nach Berechnungen staatlicher Stellen wird sich der Alterslastquotient bis zum Jahre 2030 auf 71% nahezu verdoppeln (BMFuS 1993: 5). Würde zu diesem Zeitpunkt noch das Umlageverfahren bei der Rentenfinanzierung angewen-det, müßten dementsprechend etwa 100 Personen im erwerbsfähigen Alter für die Rentenzah-lungen für ca. 71 über 60jährige aufkommen. Der hier skizzierte Alterungsprozeß ist charakteristisch für fast alle hochentwickelten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften. In der Bundesrepublik Deutschland ist er jedoch be-sonders ausgeprägt und wiegt umso schwerer, als die Bundesrepublik Deutschland im Ver-gleich zu anderen führenden Industrienationen mit Abstand den geringsten Anteil der nach-wachsenden unter 15jährigen Personen an der Gesamtbevölkerung aufweist.