Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Gesundheit - Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1,0, Alice-Salomon Hochschule Berlin (ASFH - Pflege/Pflegemanagement), Veranstaltung: Beratungsprozesse im Pflege- u. Gesundheitssektor, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung In Deutschland leben und arbeiten 2,1 Millionen türkische Menschen. Einige wohnen hier schon seit vierzig Jahren. Man holte sie als "Gastarbeiter", um den Wohlstand unseres Landes zu ermöglichen. Sie übten hier, nicht selten unter den erbärmlichsten Zuständen und Bedingungen (vgl. z.B. Wallraff, G., 1985; Katsoulis, H., 1978), ihren Beruf aus und sie zahlten auch in die Kassen des deutschen Steuer- und Sozialversicherungssystems ein. Inzwischen werden diese ersten Migranten alt, krank oder pflegebedürftig und benötigen professionelle Hilfe, welche ihnen schließlich ja auch gesetzlich zusteht. Die türkischen Mitbürger haben, so wie auch andere Bevölkerungsgruppen, ihre eigenen kulturspezifischen, individuellen Bedürfnisse. Diese sollten bei einer beratenden und/oder pflegerischen Unterstützung beachtet werden. Im Rahmen eines Referates möchte ich einige dieser migrantenspezifischen Besonderheiten vorstellen. Zunächst werde ich kurz die wichtigsten Daten zu dem Herkunftsland nennen. Dann möchte ich auf die Geschichte der Einwanderung, auf die einzelnen Phasen, bis hin zur heutigen Lage eingehen und die Merkmale der derzeitigen Entwicklung aufzeigen. Danach widme ich mich im Vortrag der Thematik: "Migration und Alter" und werfe dabei einen kurzen Blick auf die häufigsten Religionen dieser Bevölkerungsgruppe. Dem folgen dann einige Aussagen zu der aktuellen Gesundheitssituation, zu den Bedürfnissen und zu den Präferenzen der älteren Gastarbeiter. Vor dem abschließenden Fazit möchte ich noch die bestehenden Zugangsbarrieren von Institutionen und Einrichtungen benennen. Einige Daten zu dem Herkunftsland Türkei Wie in der folgenden Übersicht deutlich zu erkennen ist, handelt es sich bei der Türkei um ein sehr facettenreiches, heterogenes Land. Es ist geprägt von einem Reichtum an ethnischen Bevölkerungsgruppen und Sprachen. Im Laufe des vergangenen 20. Jahrhunderts hat die Türkei einige tiefgreifende Veränderungen erfahren. Durch umfassende Reformen entstand unter Kemal Atatürk aus einem islamisch geprägten Kalifenstaat 1923 eine moderne Republik. Der Islam wurde 1928 als Staatsreligion abgeschafft und 1937 der Laizismus (Trennung von Staat u. Religion) als festgeschriebenes Prinzip in der Verfassung übernommen. Seit 1948 ist die Türkei Gründungsmitglied der OEEC, seit 1949 Mitglied im Europarat und seit 1952 Teil der Nato. Die Bevölkerung musste zwei Militärputsche (1960 und 1980) und die dann folgenden Militärregierungen ertragen.
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