Schon als Kind packte ihn das Entdeckungsfieber. In Frankreichs Auftrag reist Pierre Savorgnan de Brazza durch Gabun, Angola, Algerien, in den Kongo, an die Ufer des Tanganjikasees und nach Sansibar. Brazza wird zum Nationalhelden. Als er später der brutalen Gewaltherrschaft der kolonialen Regimes begegnet, wird sein Bericht im Tresor des Ministeriums weggesperrt. Brazza war der einzige der großen »Entdecker«, der nicht die Augen vor dem Unrecht verschloss. Patrick Deville reist auf seinen Spuren durchs Kongo-Becken, berichtet von den Zeitgenossen Livingston und Stanley, aber auch von Albert Schweitzer und seinem Klavier, von Patrice Lumumba, Joseph Conrad, Mobutu und besucht Humphrey Bogart am Set von »African Queen«.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rundum begeistert überantwortet sich Ingeborg Waldinger dem Sog von Patrick Devilles nach ihrer Auskunft hervorragend recherchiertem und zudem noch glänzend übersetzten Roman über den von Jules Verne und Saint Simon beflügelten Idealisten und Abenteurer Brazza, der einst die Segnungen der westlichen Zivilisation nach Afrika bringen wollte, doch dann nur kolonialistischen Verheerungen den Weg ebnete. Diese Begeisterung rührt vor alle vom Geschick des Autors her, "Historie als spannungsgeladenen Roman zu erzählen", und nicht zuletzt vom erzählerischen Manöver, Brazzas Route mit allerlei gleichzeitig und historisch später stattfindenden Reisen mittels zahlreicher Dokumente aus dem Quellenfundus zu verknüpfen. Dabei entsteht, so die Rezensentin, ein "gewaltiges Panorama", das vom Atlantik bis zum Indischen Ozean reicht und dabei noch einen Einblick in die innere Verfasstheit historischer Welterkunder gestattet. Und satt ist Waldinger nach der Lektüre noch lange nicht: Die Übersetzung von Devilles neuestem Roman hielte sie am liebsten jetzt schon in Händen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Patrick Deville kocht nicht auf kleiner Flamme, sondern fasst die Geschichte Afrikas als monolithischen Block. Ein großartiger Beschreibender, setzt er den historischen Beschreibungen sehr gelungen ein Hier und Jetzt in Afrika entgegen.« Alain Claude Sulzer SRF 2