Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Dolmetschen / Übersetzen, Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Bei den vielen verschiedenen Übersetzungstheorien fällt es auf, dass man zwischen zwei Gruppen unterscheiden kann: 1) die, die sich rein theoretisch mit Übersetzen auseinandersetzen und 2) die, die praktisch anwendbar sind. Die Grenzen sind unklar. Jede Theorie beinhaltet Erfahrung des Autors mit dem Übersetzen, die direkt oder indirekt hilfreich sein kann. Nichtsdestotrotz sind es die linguistischen Aufsätze, die extra dazu geschrieben worden sind ein konkretes, fachliches Werkzeug für die Übersetzungsarbeit anzubieten. Dazu gehört der Aufsatz von Werner Koller „Einführung in die Übersetzungswissenschaft“, indem er sich unteranderem mit der: „Differenzierung des Äquivalenzbegriffes“ auseinandersetzt. Diese werde ich kurz zusammenfassen, um dann den Versuch durchzuführen zwei von meinen auf Polnisch geschriebenen Gedichten ins Deutsch zu übersetzen. Dabei soll der Prozess des Übersetzens auch dem Versuch dienen folgende Fragen zu beantworten: Ist es vorteilhaft, dass der Autor und Übersetzer eine Person sind? Sind tatsächlich alle geschriebenen Texte übersetzbar? Koller geht davon aus, dass alle geschriebenen Texte übersetzbar sind. Entweder existiert die Möglichkeit wortwörtlich zu übersetzen oder, wenn es nicht der Fall ist, können Umschreibungen, Kommentare und Erklärungen in unterschiedlichen formalen Art und Weisen verwendet werden. „Übersetzungen kommen in der Regel nicht ohne kommentierende, interpretierende, bearbeitende, kürzende und erweiternde Verfahren aus, wenn sie bestimmte Werte des AS-Textes dem zielsprachlichen Leser vermitteln, bzw. Wenn sie versteh- und lesbar sein sollen.“ (Koller (1992): S.267). In seiner Theorie führt er den Begriff der Äquivalenz ein, der die gleichwertige Beziehung zwischen dem Ausgangstext (dem Original) und dem Zieltext (der Übersetzung) zum Ausdruck bringen soll. Dabei unterscheidet er, anhand von F. G. Königs Terminologie, sieben Äquivalenzrahmen: 1) denotative, 2) konnotative, 3) textnormative, 4) pragmatische, 5) formale, 6) textintendierte und 7) finalistische. Er konzentriert sich dabei auf die ersten fünf, da sie zu den textuellen Äquivalenztypen gehören und „[…] auf die Übersetzungseinheiten bezogen sind.“ (ebd.: S.226).