Als vermeintlich selbstverständlicher Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit ist die ,ärztliche Kunst' ein scheinbar vertrautes Phänomen, das im Alltagsverständnis auf allgemeine Akzeptanz stößt. Erst auf den zweiten Blick eröffnen sich Unklarheiten und Ambivalenzen. Eine substantielle Auseinandersetzung mit dem Begriff, seinen Implikationen und seines Stellenwerts - erst recht unter den gewandelten Bedingungen einer verwissenschaftlichten, technisierten und ökonomisierten Medizin - fehlt bislang. Durch die arbeitssoziologische Analyse können grundlegende Elemente der ,ärztlichen Kunst' empirisch präzisiert und handlungstheoretisch fundiert sowie ihre Bedeutung im Rahmen gegenwärtigen ärztlichen Handelns aufgezeigt werden.
Die Autorin
Dr. Tanja Merl ist Forscherin und Beraterin in Projekten der Gesundheitsversorgung und seit 2009 als Wissenschaftlerin in der Forschungseinheit für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt von Prof. Dr. Fritz Böhle, Universität Augsburg, tätig.
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