Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, wie das Verschwinden in den Büchern Christian Krachts behandelt wird, welche Funktion und Bedeutung es hat und welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Entwicklungen sich in Bezug auf das Verschwinden feststellen lassen. Als Ergebnis dieser Untersuchung soll anschließend eine Ästhetik des Verschwindens in den Romanen Christian Krachts formuliert werden. Den Untersuchungsgegenstand bilden die drei ersten Romane von Christian Kracht, die in der Fachliteratur als eine Trilogie bezeichnet werden: Faserland (1995), 1979 (2001) und Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten (2008). Obwohl diese drei Bücher weder vom Autor noch vom Verlag als Tri-logie deklariert worden sind, wird sich zeigen, dass zwischen ihnen zahlreiche Gemeinsamkeiten, insbesondere mit Blick auf den Verschwindens-Diskurs, bestehen. Des Weiteren wird das Werk Metan analysiert, das Kracht 2007 zusammen mit Ingo Niermann veröffentlicht hat. Die beiden Autoren haben bereits gemeinsam am von Joachim Bessing herausgegebenen Sammelband Tristesse Royale (1999) mitgearbeitet. Metan, ein literarisches Experiment, stellt eine scheinbar wissenschaftliche Behandlung des Verschwindens dar, obwohl es sich bei diesem Buch eigentlich um Prosa handelt. Obgleich in einem ganz anderen Stil geschrieben, ist dieser Roman (?) eng mit der Trilogie Krachts verknüpft. Die vorliegende Arbeit ist dreigeteilt: Im ersten Teil wird dargestellt, wie die Ästhetik des Verschwindens in der Philosophie von Jean Baudrillard und Paul Virilio verstanden wird, welche sich umfassend mit ihr beschäftigt haben und eine „Kunst des Verschwindens“ beschreiben, die wiederum trefflich auf die Literatur übertragen werden kann. Die philosophischen Überlegungen sollen einen gedanklichen Ausgangspunkt für die Betrachtung der Prosa im zweiten Teil darstellen. Dort nämlich werden die vier Bücher analysiert. Dieser Teil unterteilt sich in zwei Unterkapitel: das Verschwinden eines Einzelnen und das der gesamten Gesellschaft. Im dritten Teil werden schließlich die Ergebnisse zusammengefasst und strukturiert. Indem die Erkenntnisse über den Verschwindens-Diskurs vereint werden, ergibt sich eine Ästhetik des Verschwindens bei Christian Kracht.