Im Kontext einer erneuten Hinwendung zum Bildungsaspekt der Sozialpädagogik gewinnt ästhetische Bildung als Topos und Aufgabe der Sozialen Arbeit in den letzten Jahren erneut an Bedeutung. Gegenstand der Diskussionen sind Fragen "nach der Wirkung, die das Schöne im Allgemeinen und die Kunst im Besonderen auf den Menschen ausüben" (Parmentier 2004, 11) sowie die nach der Möglichkeit sinnlicher Erkenntnis.Die Entstehung des Topos der ästhetischen Bildung ist eng mit der Ausformulierung des neuhumanistischen Bildungsbegriffs verbunden, der durch den Rückbezug auf die (griechische) Antike selbst ästhetische Züge trägt, indem die Bildung des Menschen in Analogie zu den Künsten gedacht wird. Der Beitrag skizziert zunächst ausgewählte ideengeschichtliche Positionen und begriffliche Nuancen zur ästhetischen Bildung seit dem 18. Jahrhundert, um dann gegenwärtige Diskussionslinien zu konturieren. Vorgestellt werden Ziele ästhetischer Praxis in der Praxis der Sozialen Arbeit. Eingegangen wird auf gegenwärtige Ansätze, die die unterschiedlichen Verständnisse von ästhetischer Erziehung, Bildung und Erfahrung empirisch untersuchen. Exemplarisch werden so unterschiedliche Forschungsstile und -fragen deutlich, die der Situativität, Medialität und Körperlichkeit ästhetischer Erfahrung gerecht zu werden versuchen.
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