Akademische Arbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hintergrund der Bürgerbewegung Pegida einerseits und der Entstehung der Partei AfD andererseits, geht der Autor der Frage nach, ob von der Entstehung einer neuen Konfliktlinie in unserer Gesellschaft gesprochen werden kann und inwiefern diese von der AfD in das Parteiensystem übertragen wird. Dabei wird zum einen die These vertreten, dass Pegida einer neuen Konfliktlinie zwischen Nationalisten und Kosmopoliten, im Sinne von Carmen Schmidt, öffentlich Ausdruck verleiht. Zum an-deren wird konstatiert, dass die in diesem Zusammenhang von den beteiligten Bürgern benannte Repräsentationslücke durch die AfD geschlossen und die neue Konfliktlinie damit in unser Parteiensystem übertragen wurde. Zur Klärung dieser Thesen wird zuerst in die von Lipset und Rokkan entwickelte "Cleavage-Theorie" eingeführt, welche unter sogenannten Konfliktlinien Werte- und Interessengegensätze sozialer Gruppen versteht, die zu einer Spaltung in der Gesellschaft führen. Da Lipset und Rokkans Ansatz Konfliktlinien thematisiert, welche die Formierung des Parteiensystems seit 1920 erklären, werden außerdem neuere Konzepte einbezogen, die jenes weiterentwickeln, indem sie neue Konfliktlinien in Bezug auf aktuelle gesellschaftliche, politische, soziale und ökonomische Situationen definieren. Im Anschluss an die Darstellung der theoretischen Konzepte zur Einbettung der Analyse, folgt eine Betrachtung des gesellschaftlichen Ist-Zustands in Deutschland. Des Weiteren werden die Entstehung, Zusammensetzung und inhaltliche Ausrichtung von Pegida und AfD erläutert. Diese Informationen sind notwendig, um in der anschließenden Analyse zu klären, inwiefern die Voraussetzungen für die Entstehung einer Konfliktlinie gegeben sind und ob die AfD diese in das Parteiensystem überträgt.