Finanzmarktpraxis ist ein wesentlicher Bereich gegenwärtiger kapitalistischer Dynamiken. Zu ihren inhärenten Eigenschaften gehört, dass sie sich permanent mit einer unbekannten Zukunft auseinandersetzt, um hierüber Profite zu generieren. Ermöglicht sie dadurch gegenwärtige Absicherungen vor zukünftigen Ereignissen, so können ihre Übersetzungen einer unbekannten Zukunft in bekannte Preise von Finanzinstrumenten auch scheitern. Dies markiert ihre beständige Krisenanfälligkeit. In dem Buch wird der Frage nachgegangen, wie Finanzmarktpraxis vor dem Hintergrund dieser Vehemenz von Zukunft hervorgebracht wird. Der Vorschlag besteht darin, dass die integrative Betrachtung von Affekt, Kalkulation und sozialer Relation ein adäquateres soziologisches Verständnis dieses zentralen wirtschaftlichen Bereichs freilegt. Erfasst als Ungewissheitsarrangement(s) bestehend aus diesen drei Elementen, werden analytische Verknüpfungen, gemeinsame Wirksamkeiten und letztendlich unterschiedliche Konfigurationen zwischen ihnen erschlossen. Dies geschieht auf der Grundlage einer qualitativen Feldforschung im deutschen Finanzsektor.