Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 5.5, Universität Luzern, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit geht es um die Feststellung, dass sich Sicherheit in einer komplexen Weltgesellschaft nicht nach einem einheitlichen Maßstab herstellen lässt. Es soll zuerst den Entwicklungen hin zu "transnationalen Konflikten" nachgegangen und deren Erscheinungsform skizziert werden. Dann erfolgt eine etwas spezifischere und zugleich kritische Darlegung der Ereignisse in Afghanistan. Mit dem Phänomen der Vergesellschaftung geht nun aber auch eine "Transnationalisierung" von Gefahren beziehungsweise Konflikten einher. Es sind "weltgesellschaftliche" Konflikte, die als „transnationale Kriege“ in Erscheinung treten können. Dem oben skizzierten Gedankengang folgend, beteiligen sich sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Organisationen oder lose Netzwerke, was eine ehemals relativ klare Unterscheidung zwischen "innen und außen" erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht. Das "Staatsgebiet" deckt sich nicht mehr mit der geographischen Allokation des "Staatsvolkes" sowie der Wirkungsreichweite der "Staatsgewalt", sodass mancherorts eher von ethnisch ineinandergreifenden oder divergierenden Gruppierungen, zerfransten Gebietsflächen und oftmals mehreren, konkurrierenden Gewalten auszugehen ist. Am Beispiel Afghanistans verdeutlicht sich das anhand der Tatsache, dass sich lokal-politische, regional-religiöse und wirtschaftliche Motive mit den Stammesloyalitäten derart vermengen, dass Interessensfronten nur schwer auseinanderzuhalten sind.