Mehr als 1,4 Milliarden Menschen, 54 Länder, über 2.000 Sprachen, seit Jahrzehnten auf einfache Geschichten reduziert: Hunger, Safaris, vielleicht noch brutale Diktaturen. Ein ganzer Kontinent wird bis zur Horrorhaftigkeit simplifiziert, mit desaströsen Folgen … Dipo Faloyin hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Stereotype aus der Welt zu schaffen. Mit Biss, Tempo, unwiderstehlichem Charme zeichnet er ein zeitgemäßes Porträt Afrikas: urbanes Leben in Lagos, der erfolgreiche Kampf für Demokratisierung, die Kehrseite der Charity-Industrie, durchgeknallte kulinarische Rivalitäten, lebendige zivilgesellschaftliche Bewegungen, die einzigartige Rolle der Aunties im Großfamiliengefüge. Dipo Faloyin erzählt andere Geschichten, positiv, divers, kompliziert. Immer getrieben von Lebenslust und dem Glauben an eine großartige Zukunft trotz aller kolonialen Hindernisse.
Afrika ist kein Land korrigiert eine globale Wahrnehmungsverzerrung. Es ist das erzählerische Manifest gegen Dummheit, Faulheit und Einfachheit im Umgang mit der Vielgestaltigkeit des afrikanischen Kontinents. Und eine absolut hinreißende Intervention.
Afrika ist kein Land korrigiert eine globale Wahrnehmungsverzerrung. Es ist das erzählerische Manifest gegen Dummheit, Faulheit und Einfachheit im Umgang mit der Vielgestaltigkeit des afrikanischen Kontinents. Und eine absolut hinreißende Intervention.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dipo Falovins Buch über Afrika biete zwar nicht die neuesten Argumente, nimmt den hier rezensierenden Historiker und Afrikawissenschaftler Andreas Eckert aber auf andere Weise für sich ein: Denn mit größerer Verve und Beiläufigkeit habe noch niemand gegen die immer noch kolonialistisch geprägte westliche Perspektive auf Afrika angeschrieben, die den vielfältigen Kontinent schon mal zu einem einzigen, hilfsbedürftigen Staat verkürzt. Dabei widmet sich der nigerianische, in London lebende Journalist zentralen Feldern wie der rassistischen Filmlandschaft Hollywoods - immerhin der Blockbuster "Black Panther" sei hier ein frischer Wind, liest Eckert - oder der Raubkunst, aber auch weniger populären Diskriminierungen: Wie der britische Starkoch Jamie Oliver mit einem Rezept für westafrikanischen Jollof-Reis, freischnauze erweitert und so verfälscht, einen "Furor" auslöste, falle in Falovins Darstellung "höchst amüsant" aus, so Eckert. Eine gute Mischung aus "beißender Ironie" und "kühler Analyse", die den Kritiker gut unterhält.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.05.2023Ignoranten
dieser Erde
Dipo Faloyins „Afrika ist kein Land“ ist
ein großes Manifest gegen Europas Dummheit
und Faulheit im Umgang mit dem
afrikanischen Kontinent
VON ANDRIAN KREYE
Der britische Superstarkoch Jamie Oliver hatte keine Ahnung, welche Verwünschungen über ihn hereinbrechen würden, als er ein Rezept für Joloff-Reis auf seine Webseite stellte. Er hatte dem westafrikanischen Traditionsgericht Zitronen, Petersilie und Kirschtomaten beigegeben. Der Furor war heftig. Was für eine Anmaßung, zu glauben, dass er als Brite mit Rezepten experimentieren könne, die sehr viel mehr sind, als Reis mit Tomaten, Zwiebel und Chili. Die seit dem 14. Jahrhundert zum Kulturgut ganzer Völker und Königreiche gehören. Die heute noch in Ländern wie Nigeria, Ghana und Senegal Identitätsstifter sind, weswegen die Frage, ob man Petersilie beigibt oder nicht, keine Lappalie ist.
Für Dipo Faloyin ist die Geschichte in seinem Buch „Afrika ist kein Land“ ein Musterfall für die Ignoranz, mit der sie im Norden immer noch mit Afrika umgehen. Ein verhunztes Reisgericht ist zwar nicht so schlimm, wie Hunger, Krieg und Kolonialismus. Aber gerade deswegen hat er
ihm ein ganzes Kapitel gewidmet. Es
erscheinen ja immer wieder mal Texte, mit denen jemand die Nord-Süd-Achse der Weltbilder um 180 Grad dreht und einen scharfen Blick darauf richtet, wie Europa und Amerika mit dem Afrika der
Moderne umgehen. Chimamanda Ngozi Adichie hat solche Bücher geschrieben. Oder Binyavanga Wainaina. Oder Teju Cole. Dipo Faloyin gehört unbedingt in diese Reihe.
Er wurde in Chicago geboren, wuchs in Lagos auf und arbeitet seit einigen Jahren als Journalist in London. Biografisch ist das Buch also abgesichert. Sein Titel ist die These. Afrika sei kein monolithischer Ort, so Faloyin, sondern ein Kontinent mit 54 Nationen, zweitausend Sprachen und vielen tausend Völkern, die sich enorm voneinander unterscheiden. Und weil Faloyin Lakonie beherrscht wie nur wenige, ist sein Buch im allerbesten Sinne ein Werk der Aufklärung. Er verkneift sich Wut und Moral, arbeitet mit einer Ironie, die nie in den Zynismus rutscht. Das führt zu einem enormen Lesetempo. Schon mal allerbeste Voraussetzungen für 300 Seiten, die ein ganzes Weltbild und seine Geschichte zerlegen wollen.
Drei Ebenen prägen den Text. Die Beschreibungen seiner Kindheit und Jugend in Lagos, die er mit den Mitteln des lyrischen Realismus so eindringlich beschreibt, dass man sich mittendrin fühlt im Trubel der nigerianischen Megalopolis, dem Inbegriff der afrikanischen Großstadtmoderne, die in den Geschichten über den Kontinent meist ausgeklammert wird. Da sind die Betrachtungen der europäischen und amerikanischen Popkulturen, die in ihrer Schärfe den Erkenntnisgewinn beschleunigen, weil fast jeder weiß, wer Jamie Oliver ist, die Wohltätigkeitshymnen „Do They Know It’s Christmas“ und „We Are the World“ kennt, oder die vielen Filme gesehen hat, die er zitiert. Die dritte Ebene ist eine historisch fundierte Analyse des Kolonialismus von Bismarcks Berlin-Konferenz über die Völkermorde in Namibia und Kongo bis zur Plünderung der Königreiche der Ashanti, der Zulu und von Benin. Dazwischen immer wieder – Zitate, Erinnerungen, Szenen, Schlaglichter.
Der Sprung zwischen den Sprachgenres und Inhaltsformen ist ein Kunstgriff, denn die afrikanische Moderne ist gerade deswegen so schwierig zu greifen, weil Literatur, Film und Medien die komplexe Realität eines ganzen Kontinents auf zwei gar so schlichte Klischeebilder reduziert haben. Mit denen räumt er über die gesamte Strecke des Buches immer wieder auf. Das eine ist die vom Elendsort der Opfervölker. Das andere ist der Mythos vom Edlen Wilden. Erstere ist das Leitmotiv für Gruppen, die sich nach dem Ende der Kolonialzeit eigentlich auf der richtigen Seite der Geschichte wähnen. Milliardenschwere Wohltäter und internationale Organisationen gehören für Faloyin da genauso dazu wie Rockstars und Linke mit Helfersyndrom, die den Kontinent mit den Schlagworten Armut, Hunger, Krankheit, Krieg, Gewalt, Diktatur definierten.
Die Romantisierung eines vormodernen Kontinents wiederum fasst er schon auf einer Vorschlagseite zusammen, auf der statt des üblichen Zitats die Anweisung steht: „Füge hier ein typisches afrikanisches Sprichwort ein. Idealerweise eine Allegorie über einen weisen Affen und seine Interaktion mit einem Baum; oder über die Beziehung zwischen einem Esel und einer Ameise, die überraschenderweise für große Gesten der Tapferkeit steht. Schließ ab mit: Altes afrikanisches Sprichwort.“ Wer jetzt gleich das Bild einer Savanne im Sonnenuntergangslicht und eine Bass-Stimme mit weichem Akzent im Hinterkopf hat, ist schon auf der Spur, auf die Faloyin seine Leserschaft setzt. Er zerlegt die Afrikabilder in den Köpfen der Nachkommen des Kolonialismus so lange, bis die ganze Heuchelei und Herrenmenschlichkeit des guten Willens entlarvt ist. Weil er das aber nicht nur mit Geschichtswissen, sondern auch mit Humor und Gespür für literarische Ebenen tut, ist dieses Buch kein Manifest voller Wut und Moral. Es ist ja gerade die Moral, die er in Frage stellt.
Eine weitere Randbeobachtung, die er als Beweis für das Afrikabild im Rest der Welt anführt, ist der Höhepunkt in Roland Emmerichs Blockbusterfilm „Independence Day“. Da zerstören Will Smith und Jeff Goldblum das Mutterschiff der außerirdischen Angreifer, worauf sich sämtliche Kontinente zu einer gemeinsamen Militäraktion zusammenschließen. „Das heißt, bis auf einen“, schreibt er: „Niemand macht sich die Mühe, irgendjemanden in Afrika zu informieren.“
Die Erklärung folgt sogleich: „Normalerweise würde ich das auch durchgehen lassen“, schreibt er weiter. „Das heißt, wenn Afrika nicht kurz darauf auftauchen würde, nachdem die Außerirdischen besiegt wurden und die traditionelle weltweite Hollywood-Feier-Sequenz läuft, bei der wir um den gesamten Globus reisen, um Schnappschüsse der begeisterten Massen zu sehen. Schließlich landen wir bei dem, was Afrika sein soll. Repräsentativ für den Kontinent sind fünf kleine Jungs mit nacktem Oberkörper, die als einheimische Krieger gekleidet und mit roter Stammesfarbe überzogen sind und durch buschiges Grasland rennen, während sie buchstäblich Speere tragen, die sie voller Jubel in die Luft stoßen. Jetzt ist offensichtlich, dass wir der Militäroperation nicht helfen konnten – wir haben ja nicht einmal Straßen oder Strom, geschweige denn Kampfflugzeuge.“
Zu den Popreferenzen inspirierte ihn der Essay „How to Write about Africa“, mit dem der kenianische Schriftsteller Binyavanga Wainaina 2006 in der Literaturzeitschrift Granta die Ironisierung des Neokolonialismus als eine Art Minigenre der afrikanischen Literatur etablierte. Faloyins Verehrung für Wainaina zieht sich durch das gesamte Buch. Den Grundgedanken, dass der Blick des Nordens auf den Süden Teil eines größeren Übels ist, das 1884 in Bismarcks Amtssitz in der Berliner Wilhelmstraße 77 seinen Anfang nahm, führt er mit Akribie in die Tiefen der Geschichtswissenschaft. Die Kühle, mit der er auffächert, wie die europäischen Kolonialmächte da in Berlin den Kontinent unter sich aufteilten, mit welcher Grausamkeit sie ganze Völker ausrotteten und schließlich 90 Prozent der Kulturgüter in ihre Museen und Schatzkammern schleppten, gibt den Popreferenzen dann auch das Fundament, um tiefer zu gehen, als mentale Türöffner für ein chronisch unaufmerksames Publikum im Norden.
Wenn er beschreibt, wie Lothar von Trotha den Vernichtungsbefehl für den Völkermord an den Herero ausgab, mit welcher Grausamkeit die deutschen Truppen sie verfolgten, bis hin zu jener Szene, in der die Frauen die Schädel der ermordeten Männer auskratzen und bleichen mussten, damit sie als Beute nach Europa gebracht werden konnten, dann ist das mehr als Sensationshistorismus. Da schließt er den Kreis, der zeigt, warum eben auch ein Reisgericht Emotionen
auslösen kann, die in den Ländern der
ehemaligen Mörder und Plünderer höchstens belächelt würden. Oder warum ein Bronze aus dem Benin mehr ist, als nur Beutegut mit kunstgeschichtlicher Bedeutung.
Dipo Faloyin packt noch sehr viel mehr in sein Buch. Musterfälle für den Aufstieg und Fall postkolonialer Nationen, die immer noch unter den gierigen Grenzziehungen in Bismarcks Büro zu leiden haben. Den Helferkomplex der Weißen, die Wurzeln der Korruption und die Auslöser der Kriege. Man kann ihm nur wünschen, dass er schafft, was seinem Vorbild Binyavanga Wainaina bis zu dessen Tod vor drei Jahren verwehrt blieb. Dass er ein Debatte zwischen dem Norden und dem Süden anstößt, in der das Machtverhältnis nicht von Anfang an feststeht. Er hat da einen Heimvorteil. Seiner Ironie und seiner literarischen Leichtigkeit, kann man aus dem Norden kaum mit gleichen Mitteln antworten. Dazu ist das Schuldverhältnis dann doch zu eindeutig.
Die zwei ewigen Klischees:
Elendsort der Opfervölker und
der Mythos vom Edlen Wilden
Die Ironisierung des
Neokolonialismus ist eine Art
Minigenre afrikanischer Literatur
Dipo Faloyin wurde in Chicago geboren, wuchs in Lagos auf und lebt als Autor und Journalist in London.
Foto: Amandine Rorison-Powell/Random House/Suhrkamp
Nigerianische Megalopolis und Inbegriff der afrikanischen Großstadtmoderne: Lagos.
Foto: Imago
Dipo Faloyin:
Afrika ist kein Land.
Aus dem Englischen
von Jessica Agoku.
Suhrkamp Nova,
Berlin, 2023.
300 Seiten, 20 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
dieser Erde
Dipo Faloyins „Afrika ist kein Land“ ist
ein großes Manifest gegen Europas Dummheit
und Faulheit im Umgang mit dem
afrikanischen Kontinent
VON ANDRIAN KREYE
Der britische Superstarkoch Jamie Oliver hatte keine Ahnung, welche Verwünschungen über ihn hereinbrechen würden, als er ein Rezept für Joloff-Reis auf seine Webseite stellte. Er hatte dem westafrikanischen Traditionsgericht Zitronen, Petersilie und Kirschtomaten beigegeben. Der Furor war heftig. Was für eine Anmaßung, zu glauben, dass er als Brite mit Rezepten experimentieren könne, die sehr viel mehr sind, als Reis mit Tomaten, Zwiebel und Chili. Die seit dem 14. Jahrhundert zum Kulturgut ganzer Völker und Königreiche gehören. Die heute noch in Ländern wie Nigeria, Ghana und Senegal Identitätsstifter sind, weswegen die Frage, ob man Petersilie beigibt oder nicht, keine Lappalie ist.
Für Dipo Faloyin ist die Geschichte in seinem Buch „Afrika ist kein Land“ ein Musterfall für die Ignoranz, mit der sie im Norden immer noch mit Afrika umgehen. Ein verhunztes Reisgericht ist zwar nicht so schlimm, wie Hunger, Krieg und Kolonialismus. Aber gerade deswegen hat er
ihm ein ganzes Kapitel gewidmet. Es
erscheinen ja immer wieder mal Texte, mit denen jemand die Nord-Süd-Achse der Weltbilder um 180 Grad dreht und einen scharfen Blick darauf richtet, wie Europa und Amerika mit dem Afrika der
Moderne umgehen. Chimamanda Ngozi Adichie hat solche Bücher geschrieben. Oder Binyavanga Wainaina. Oder Teju Cole. Dipo Faloyin gehört unbedingt in diese Reihe.
Er wurde in Chicago geboren, wuchs in Lagos auf und arbeitet seit einigen Jahren als Journalist in London. Biografisch ist das Buch also abgesichert. Sein Titel ist die These. Afrika sei kein monolithischer Ort, so Faloyin, sondern ein Kontinent mit 54 Nationen, zweitausend Sprachen und vielen tausend Völkern, die sich enorm voneinander unterscheiden. Und weil Faloyin Lakonie beherrscht wie nur wenige, ist sein Buch im allerbesten Sinne ein Werk der Aufklärung. Er verkneift sich Wut und Moral, arbeitet mit einer Ironie, die nie in den Zynismus rutscht. Das führt zu einem enormen Lesetempo. Schon mal allerbeste Voraussetzungen für 300 Seiten, die ein ganzes Weltbild und seine Geschichte zerlegen wollen.
Drei Ebenen prägen den Text. Die Beschreibungen seiner Kindheit und Jugend in Lagos, die er mit den Mitteln des lyrischen Realismus so eindringlich beschreibt, dass man sich mittendrin fühlt im Trubel der nigerianischen Megalopolis, dem Inbegriff der afrikanischen Großstadtmoderne, die in den Geschichten über den Kontinent meist ausgeklammert wird. Da sind die Betrachtungen der europäischen und amerikanischen Popkulturen, die in ihrer Schärfe den Erkenntnisgewinn beschleunigen, weil fast jeder weiß, wer Jamie Oliver ist, die Wohltätigkeitshymnen „Do They Know It’s Christmas“ und „We Are the World“ kennt, oder die vielen Filme gesehen hat, die er zitiert. Die dritte Ebene ist eine historisch fundierte Analyse des Kolonialismus von Bismarcks Berlin-Konferenz über die Völkermorde in Namibia und Kongo bis zur Plünderung der Königreiche der Ashanti, der Zulu und von Benin. Dazwischen immer wieder – Zitate, Erinnerungen, Szenen, Schlaglichter.
Der Sprung zwischen den Sprachgenres und Inhaltsformen ist ein Kunstgriff, denn die afrikanische Moderne ist gerade deswegen so schwierig zu greifen, weil Literatur, Film und Medien die komplexe Realität eines ganzen Kontinents auf zwei gar so schlichte Klischeebilder reduziert haben. Mit denen räumt er über die gesamte Strecke des Buches immer wieder auf. Das eine ist die vom Elendsort der Opfervölker. Das andere ist der Mythos vom Edlen Wilden. Erstere ist das Leitmotiv für Gruppen, die sich nach dem Ende der Kolonialzeit eigentlich auf der richtigen Seite der Geschichte wähnen. Milliardenschwere Wohltäter und internationale Organisationen gehören für Faloyin da genauso dazu wie Rockstars und Linke mit Helfersyndrom, die den Kontinent mit den Schlagworten Armut, Hunger, Krankheit, Krieg, Gewalt, Diktatur definierten.
Die Romantisierung eines vormodernen Kontinents wiederum fasst er schon auf einer Vorschlagseite zusammen, auf der statt des üblichen Zitats die Anweisung steht: „Füge hier ein typisches afrikanisches Sprichwort ein. Idealerweise eine Allegorie über einen weisen Affen und seine Interaktion mit einem Baum; oder über die Beziehung zwischen einem Esel und einer Ameise, die überraschenderweise für große Gesten der Tapferkeit steht. Schließ ab mit: Altes afrikanisches Sprichwort.“ Wer jetzt gleich das Bild einer Savanne im Sonnenuntergangslicht und eine Bass-Stimme mit weichem Akzent im Hinterkopf hat, ist schon auf der Spur, auf die Faloyin seine Leserschaft setzt. Er zerlegt die Afrikabilder in den Köpfen der Nachkommen des Kolonialismus so lange, bis die ganze Heuchelei und Herrenmenschlichkeit des guten Willens entlarvt ist. Weil er das aber nicht nur mit Geschichtswissen, sondern auch mit Humor und Gespür für literarische Ebenen tut, ist dieses Buch kein Manifest voller Wut und Moral. Es ist ja gerade die Moral, die er in Frage stellt.
Eine weitere Randbeobachtung, die er als Beweis für das Afrikabild im Rest der Welt anführt, ist der Höhepunkt in Roland Emmerichs Blockbusterfilm „Independence Day“. Da zerstören Will Smith und Jeff Goldblum das Mutterschiff der außerirdischen Angreifer, worauf sich sämtliche Kontinente zu einer gemeinsamen Militäraktion zusammenschließen. „Das heißt, bis auf einen“, schreibt er: „Niemand macht sich die Mühe, irgendjemanden in Afrika zu informieren.“
Die Erklärung folgt sogleich: „Normalerweise würde ich das auch durchgehen lassen“, schreibt er weiter. „Das heißt, wenn Afrika nicht kurz darauf auftauchen würde, nachdem die Außerirdischen besiegt wurden und die traditionelle weltweite Hollywood-Feier-Sequenz läuft, bei der wir um den gesamten Globus reisen, um Schnappschüsse der begeisterten Massen zu sehen. Schließlich landen wir bei dem, was Afrika sein soll. Repräsentativ für den Kontinent sind fünf kleine Jungs mit nacktem Oberkörper, die als einheimische Krieger gekleidet und mit roter Stammesfarbe überzogen sind und durch buschiges Grasland rennen, während sie buchstäblich Speere tragen, die sie voller Jubel in die Luft stoßen. Jetzt ist offensichtlich, dass wir der Militäroperation nicht helfen konnten – wir haben ja nicht einmal Straßen oder Strom, geschweige denn Kampfflugzeuge.“
Zu den Popreferenzen inspirierte ihn der Essay „How to Write about Africa“, mit dem der kenianische Schriftsteller Binyavanga Wainaina 2006 in der Literaturzeitschrift Granta die Ironisierung des Neokolonialismus als eine Art Minigenre der afrikanischen Literatur etablierte. Faloyins Verehrung für Wainaina zieht sich durch das gesamte Buch. Den Grundgedanken, dass der Blick des Nordens auf den Süden Teil eines größeren Übels ist, das 1884 in Bismarcks Amtssitz in der Berliner Wilhelmstraße 77 seinen Anfang nahm, führt er mit Akribie in die Tiefen der Geschichtswissenschaft. Die Kühle, mit der er auffächert, wie die europäischen Kolonialmächte da in Berlin den Kontinent unter sich aufteilten, mit welcher Grausamkeit sie ganze Völker ausrotteten und schließlich 90 Prozent der Kulturgüter in ihre Museen und Schatzkammern schleppten, gibt den Popreferenzen dann auch das Fundament, um tiefer zu gehen, als mentale Türöffner für ein chronisch unaufmerksames Publikum im Norden.
Wenn er beschreibt, wie Lothar von Trotha den Vernichtungsbefehl für den Völkermord an den Herero ausgab, mit welcher Grausamkeit die deutschen Truppen sie verfolgten, bis hin zu jener Szene, in der die Frauen die Schädel der ermordeten Männer auskratzen und bleichen mussten, damit sie als Beute nach Europa gebracht werden konnten, dann ist das mehr als Sensationshistorismus. Da schließt er den Kreis, der zeigt, warum eben auch ein Reisgericht Emotionen
auslösen kann, die in den Ländern der
ehemaligen Mörder und Plünderer höchstens belächelt würden. Oder warum ein Bronze aus dem Benin mehr ist, als nur Beutegut mit kunstgeschichtlicher Bedeutung.
Dipo Faloyin packt noch sehr viel mehr in sein Buch. Musterfälle für den Aufstieg und Fall postkolonialer Nationen, die immer noch unter den gierigen Grenzziehungen in Bismarcks Büro zu leiden haben. Den Helferkomplex der Weißen, die Wurzeln der Korruption und die Auslöser der Kriege. Man kann ihm nur wünschen, dass er schafft, was seinem Vorbild Binyavanga Wainaina bis zu dessen Tod vor drei Jahren verwehrt blieb. Dass er ein Debatte zwischen dem Norden und dem Süden anstößt, in der das Machtverhältnis nicht von Anfang an feststeht. Er hat da einen Heimvorteil. Seiner Ironie und seiner literarischen Leichtigkeit, kann man aus dem Norden kaum mit gleichen Mitteln antworten. Dazu ist das Schuldverhältnis dann doch zu eindeutig.
Die zwei ewigen Klischees:
Elendsort der Opfervölker und
der Mythos vom Edlen Wilden
Die Ironisierung des
Neokolonialismus ist eine Art
Minigenre afrikanischer Literatur
Dipo Faloyin wurde in Chicago geboren, wuchs in Lagos auf und lebt als Autor und Journalist in London.
Foto: Amandine Rorison-Powell/Random House/Suhrkamp
Nigerianische Megalopolis und Inbegriff der afrikanischen Großstadtmoderne: Lagos.
Foto: Imago
Dipo Faloyin:
Afrika ist kein Land.
Aus dem Englischen
von Jessica Agoku.
Suhrkamp Nova,
Berlin, 2023.
300 Seiten, 20 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.08.2023Rührt nicht ans Reisgericht!
Der nigerianische Journalist Dipo Faloyin nimmt stereotype Einordnungen Afrikas ins Visier
"Afrika ist eine Nation, die an ungeheuren Krankheiten leidet", wusste der damalige amerikanische Präsident George W. Bush vor rund zwanzig Jahren zu berichten. Afrika als Land zu betrachten und nicht als geschichtsreichen, vielfältigen und widersprüchlichen Kontinent mit über fünfzig Staaten hat eine lange Tradition, die bis heute aktuell ist. In den Vorstellungen vieler Menschen im nordatlantischen Raum steht Afrika für eine enorme Landmasse, auf der Diktatoren und korrupte Regime über zumeist arme Menschen herrschen. Hunger, Kriege, Umweltkatastrophen bestimmen die Berichterstattung, seit einiger Zeit verbunden mit Bildern von Menschen, die auf seeuntüchtigen Booten über das Mittelmeer oder den Atlantik nach Europa zu gelangen suchen. Dass das Gegenteil von gut gemacht gut gemeint ist, belegen die Aktivitäten von Filmemachern, Popstars und Philanthropen, die Afrikanerinnen und Afrikaner vor allem als Opfer darstellen, die westliche Hilfe benötigen.
Der nigerianische, in London lebende Journalist Dipo Faloyin ist beileibe nicht der Erste, der gegen diese zähen Stereotype anschreibt, aber er tut es mit besonders viel Verve und einer soliden Dosis Ironie und Lakonie. Dabei greift sich der Autor eine Reihe von Themen und Aspekten heraus, die aus seiner Sicht besonders repräsentativ für hartnäckige Falschinformationen und Vorurteile über den Kontinent sind. Auf diese Weise will er nicht zuletzt "die schädliche Art und Weise analysieren, wie Afrika sowohl durch billige Stereotype in der Popkultur als auch in der Bildsprache der Wohltätigkeitskampagnen dargestellt wird".
Aufs Korn nimmt Faloyin etwa den ebenso beliebten wie bereits vielfach gescholtenen Song "Do they know it's Christmas", den Bob Geldof mit einer Reihe anderer hochkarätiger Popstars in den Achtzigerjahren angesichts der massiven Hungerkrise in Äthiopien einspielte. "Leidenschaftlich feine Nuancen meidend", verdichte das Lied "alle schlimmen Stereotype zu einem angenehmen, vierminütigen Jingle". Über die Krise in Äthiopien erfahre man nichts, die Kernaussage bestehe darin, dass ganz Afrika "so von Armut verflucht ist, dass über eine Milliarde Menschen nicht in der Lage sind zu wissen, ob bald der Weihnachtsmann kommt".
Reichhaltiges Material findet der Autor, wenig überraschend, in Hollywoodfilmen. Hollywood, schreibt er, sei seit vielen Jahrzehnten gar "der Rädelsführer - der Schuldige, der am stärksten dafür verantwortlich ist, Stereotype über Afrika sauber zu verpacken und sie als High-Budget-Unterhaltung abzuliefern". Immerhin: Dass es anders geht, zeige der Blockbuster "Black Panther", der nicht weniger als eine radikale Neuinterpretation von Hollywoods filmischer Darstellung Afrikas markiere und eine "erlösende Gegenmythologie" darstelle. Hier prägten ein wohlhabendes afrikanisches Land - das fiktive Wakanda - und innovative Menschen das dominierende Narrativ.
Ein Kapitel widmet Faloyin dem viel diskutierten Thema der gestohlenen Objekte in europäischen Museen und ihrer Rückgabe. Neues zur Debatte hat er nicht wirklich beizutragen, aber er bringt einige Aspekte gut auf dem Punkt, wenn er sich etwa über die Rede vom "Universalmuseum" mokiert, welche auf der Annahme beruhe, dass das Wort "universal" Nordamerika und Europa bedeutet. Als ob "die Menschen aller Nationen" problemlos nach London, New York, Paris oder Berlin reisen könnten. Und der Autor mahnt an, sich der "einfachsten aller schmerzhaften Realitäten" zu stellen: Neunzig Prozent des kulturellen Erbes Afrikas seien während der Kolonialzeit aus dem gleichen Grund aus dem Kontinent verschifft worden, aus dem sie heute ausgestellt werden. "Sie sind prachtvoll und von außergewöhnlichem Wert, und ihre Präsenz würde jedes Land, in dem sie ausgestellt wären, reicher machen."
Das Buch befasst sich überdies mit eher ungewöhnlichen Kontroversen, wie dem Kampf um die richtige Art, Jollof-Reis zuzubereiten, ein in Westafrika weit verbreitetes Gericht. Faloyin berichtet auf höchst amüsante Weise, wie der britische Starkoch Jamie Oliver vor einigen Jahren ein Rezept für Jollof-Reis auf seine Website stellte, in dem der Speise Zitronen, Petersilie und Kirschtomaten beigegeben wurden. Ein ungeheurer Furor brach aus. Denn Oliver glaubte die Lizenz zum Experimentieren zu haben, was für viele Menschen in und aus Westafrika "vergleichbar war mit dem Vorschlag eines Dahergelaufenen, der zum ersten Mal den Versuch einer Hirnoperation wagen und zu diesem Zweck deine Großmutter als Versuchskaninchen benutzen will". Der Fernsehkoch beging den Fehler, schreibt Faloyin, ein prototypisches Familiengericht so weit zu zerlegen, "dass es kein Zuhause mehr hatte, das man sein Eigen nennen konnte".
Der Autor vermengt in seinem Text gekonnt Episoden wie die über Reisgerichte mit beißender Kritik an medialen und kulturellen Klischees und nahezu kühler Analyse kolonialer Arroganz, Gewalt und Rassismus. Diese Mischung ergibt eine äußerst anregende Lektüre und wirbt eindringlich und mit viel Verve für den regelmäßig beschworenen und noch immer wenig praktizierten differenzierenden Blick auf einen Kontinent und seine Menschen. ANDREAS ECKERT
Dipo Faloyin: "Afrika ist kein Land".
Aus dem Englischen von Jessica Agoku. Suhrkamp Verlag, Berlin 2023. 398 S., br., 20,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der nigerianische Journalist Dipo Faloyin nimmt stereotype Einordnungen Afrikas ins Visier
"Afrika ist eine Nation, die an ungeheuren Krankheiten leidet", wusste der damalige amerikanische Präsident George W. Bush vor rund zwanzig Jahren zu berichten. Afrika als Land zu betrachten und nicht als geschichtsreichen, vielfältigen und widersprüchlichen Kontinent mit über fünfzig Staaten hat eine lange Tradition, die bis heute aktuell ist. In den Vorstellungen vieler Menschen im nordatlantischen Raum steht Afrika für eine enorme Landmasse, auf der Diktatoren und korrupte Regime über zumeist arme Menschen herrschen. Hunger, Kriege, Umweltkatastrophen bestimmen die Berichterstattung, seit einiger Zeit verbunden mit Bildern von Menschen, die auf seeuntüchtigen Booten über das Mittelmeer oder den Atlantik nach Europa zu gelangen suchen. Dass das Gegenteil von gut gemacht gut gemeint ist, belegen die Aktivitäten von Filmemachern, Popstars und Philanthropen, die Afrikanerinnen und Afrikaner vor allem als Opfer darstellen, die westliche Hilfe benötigen.
Der nigerianische, in London lebende Journalist Dipo Faloyin ist beileibe nicht der Erste, der gegen diese zähen Stereotype anschreibt, aber er tut es mit besonders viel Verve und einer soliden Dosis Ironie und Lakonie. Dabei greift sich der Autor eine Reihe von Themen und Aspekten heraus, die aus seiner Sicht besonders repräsentativ für hartnäckige Falschinformationen und Vorurteile über den Kontinent sind. Auf diese Weise will er nicht zuletzt "die schädliche Art und Weise analysieren, wie Afrika sowohl durch billige Stereotype in der Popkultur als auch in der Bildsprache der Wohltätigkeitskampagnen dargestellt wird".
Aufs Korn nimmt Faloyin etwa den ebenso beliebten wie bereits vielfach gescholtenen Song "Do they know it's Christmas", den Bob Geldof mit einer Reihe anderer hochkarätiger Popstars in den Achtzigerjahren angesichts der massiven Hungerkrise in Äthiopien einspielte. "Leidenschaftlich feine Nuancen meidend", verdichte das Lied "alle schlimmen Stereotype zu einem angenehmen, vierminütigen Jingle". Über die Krise in Äthiopien erfahre man nichts, die Kernaussage bestehe darin, dass ganz Afrika "so von Armut verflucht ist, dass über eine Milliarde Menschen nicht in der Lage sind zu wissen, ob bald der Weihnachtsmann kommt".
Reichhaltiges Material findet der Autor, wenig überraschend, in Hollywoodfilmen. Hollywood, schreibt er, sei seit vielen Jahrzehnten gar "der Rädelsführer - der Schuldige, der am stärksten dafür verantwortlich ist, Stereotype über Afrika sauber zu verpacken und sie als High-Budget-Unterhaltung abzuliefern". Immerhin: Dass es anders geht, zeige der Blockbuster "Black Panther", der nicht weniger als eine radikale Neuinterpretation von Hollywoods filmischer Darstellung Afrikas markiere und eine "erlösende Gegenmythologie" darstelle. Hier prägten ein wohlhabendes afrikanisches Land - das fiktive Wakanda - und innovative Menschen das dominierende Narrativ.
Ein Kapitel widmet Faloyin dem viel diskutierten Thema der gestohlenen Objekte in europäischen Museen und ihrer Rückgabe. Neues zur Debatte hat er nicht wirklich beizutragen, aber er bringt einige Aspekte gut auf dem Punkt, wenn er sich etwa über die Rede vom "Universalmuseum" mokiert, welche auf der Annahme beruhe, dass das Wort "universal" Nordamerika und Europa bedeutet. Als ob "die Menschen aller Nationen" problemlos nach London, New York, Paris oder Berlin reisen könnten. Und der Autor mahnt an, sich der "einfachsten aller schmerzhaften Realitäten" zu stellen: Neunzig Prozent des kulturellen Erbes Afrikas seien während der Kolonialzeit aus dem gleichen Grund aus dem Kontinent verschifft worden, aus dem sie heute ausgestellt werden. "Sie sind prachtvoll und von außergewöhnlichem Wert, und ihre Präsenz würde jedes Land, in dem sie ausgestellt wären, reicher machen."
Das Buch befasst sich überdies mit eher ungewöhnlichen Kontroversen, wie dem Kampf um die richtige Art, Jollof-Reis zuzubereiten, ein in Westafrika weit verbreitetes Gericht. Faloyin berichtet auf höchst amüsante Weise, wie der britische Starkoch Jamie Oliver vor einigen Jahren ein Rezept für Jollof-Reis auf seine Website stellte, in dem der Speise Zitronen, Petersilie und Kirschtomaten beigegeben wurden. Ein ungeheurer Furor brach aus. Denn Oliver glaubte die Lizenz zum Experimentieren zu haben, was für viele Menschen in und aus Westafrika "vergleichbar war mit dem Vorschlag eines Dahergelaufenen, der zum ersten Mal den Versuch einer Hirnoperation wagen und zu diesem Zweck deine Großmutter als Versuchskaninchen benutzen will". Der Fernsehkoch beging den Fehler, schreibt Faloyin, ein prototypisches Familiengericht so weit zu zerlegen, "dass es kein Zuhause mehr hatte, das man sein Eigen nennen konnte".
Der Autor vermengt in seinem Text gekonnt Episoden wie die über Reisgerichte mit beißender Kritik an medialen und kulturellen Klischees und nahezu kühler Analyse kolonialer Arroganz, Gewalt und Rassismus. Diese Mischung ergibt eine äußerst anregende Lektüre und wirbt eindringlich und mit viel Verve für den regelmäßig beschworenen und noch immer wenig praktizierten differenzierenden Blick auf einen Kontinent und seine Menschen. ANDREAS ECKERT
Dipo Faloyin: "Afrika ist kein Land".
Aus dem Englischen von Jessica Agoku. Suhrkamp Verlag, Berlin 2023. 398 S., br., 20,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»... eine äußerst anregende Lektüre[, die] eindringlich und mit viel Verve für den ... differenzierenden Blick auf einen Kontinent und seine Menschen [wirbt].« Andreas Eckert Frankfurter Allgemeine Zeitung 20230828