Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,25, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Öffentlichkeit kursieren Zeitungsmeldungen, die nicht nur das Ansteigen des aggressiven Verhaltens männlicher Jugendlicher als ernstzunehmende Problematik darstellen. Auch Mädchen nehmen eine zunehmend wichtige Rolle im Vollzug aggressiver Verhaltensweisen ein. Im Hamburger Abendblatt vom 25. Juni 2003 befindet sich ein Artikel mit dem Titel „Die Mädchenbande von Billstedt“. Demnach hat diese „Mädchenbande“ den Stadtteil mit mehr als hundert Straftaten terrorisiert. Für die zehnköpfige Bande seien Diebstahl, Straßenraub, Körperverletzung, Hehlerei, Nötigung und Bedrohung alltäglich. Dabei seien die Mädchen unter anderem „brutal“ gegen eine 98jährige Frau vorgegangen, die sie ausrauben wollten. Die Frau wurde von einem Mitglied der Bande einfach niedergeschlagen, als sie versuchte, den Raub zu verhindern. Gleichzeitig ginge die Polizei davon aus, dass es sich offiziell noch um Einzelfälle handelt und sehe keine gestiegene Gewaltbereitschaft von Mädchen. Andere Experten aus Großstädten sehen allerdings das Problem der gestiegenen Gewaltbereitschaft von Mädchen als statistisch schwer zu erfassen. Genau dies ist das eigentliche Problem: Wenn aggressives Verhalten von Mädchen statistisch schwer zu erfassen ist, muss nicht gleichzeitig davon ausgegangen werden, dass Mädchen ihr Aggressionspotenzial unterdrücken. Aus dieser Problematik resultiert auch der Titel der vorliegenden Arbeit. Ist vielleicht das aggressive Verhalten von Mädchen eine Herausforderung für die Heil- und Sonderpädagogik? Aggressive Verhaltensstörungen gehören auch in den Fachbereich der Heil- und Sonderpädagogik, da in ihren Institutionen wie Schule, Heim oder Jugendzentren Pädagogen mit solchen spezifischen Verhaltensweisen konfrontiert werden. Aufgrund dieses Sachverhaltes und aus Platzgründen wird nicht näher auf die Definition von Heil- und Sonderpädagogik eingegangen.