Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 2,1, Universität Münster (Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn der Arbeit werde ich die zentralen Begriffe der Akkulturation und ethnischen Identität erläutern. Dabei werde ich das Konzept der Akkulturation nach Berry veranschaulichen, auf das ich mich in dieser Arbeit stütze. Es folgt der historische Kontext und im Anschluss daran die Demographie in Hinblick auf die Motive der Rückwanderung. Danach erläutere ich anhand aktueller Forschungsergebnisse die Akkulturationsprozesse der Spätaussiedler im Herkunftsland sowie Deutschland. Diese werden durch meine eigene Studie ergänzt, die in Form von Interviews in zwei Wohngebieten in Ibbenbüren durchgeführt wurde. Nachdem ich den Rahmen der Studie dargestellt, die Variablen beschrieben und die Ergebnisse dargestellt habe, werde ich eine Deutung der Ergebnisse vornehmen. Vergleiche mit anderen Migrantengruppen werde ich hier nicht erbringen, da dies den Rahmen der Arbeit überschreiten würde. In Deutschland ist die Migration kein historisch neues Phänomen. Dennoch hat sie seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark zugenommen. Gastarbeiter kommen seit Mitte der 1950er Jahre nach Deutschland, Aussiedler seit den 1970er Jahren, Asylsuchende wie auch Flüchtlinge seit den 1980er Jahren und hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland seit 2000.1 Die meisten dieser Menschen kommen dauerhaft zusammen mit ihren Familien. Es leben 2014 circa 16,38 Millionen2 Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, wovon nach Mikrozensus 3,2 Millionen3 Aussiedler und Spätaussiedler sind. Die dauerhafte Niederlassung und die hohe Anzahl von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland machen Akkulturationsprozesse somit unumgänglich. Eine gelungene Eingliederung jedoch bedeutet eine enorme Herausforderung für die Migranten wie auch für die Aufnahmegesellschaft. Es ist Ziel dieser Arbeit herauszustellen, inwieweit dies bei den Spätaussiedlern erfolgt ist und welchen Einfluss die ethnische Identität darauf nimmt.