Kinder im Vorschulalter sind besonders wissbegierig und zeigen ein großes Interesse an der unbelebten Natur und dem Erforschen ihrer Umwelt. Daher hat sich in den vergangenen Jahren das Thema „Naturwissenschaften“ für den Elementarbereich etabliert und ist zu einem festen Bestandteil des Bildungsprogramms in Kindergärten geworden. Entgegen diesem Trend stand bislang die Arbeit im sonderpädagogischen Vorschulbereich.
In einem Forschungsprojekt an der Universität Bielefeld wurde deshalb der Frage nachgegangen, ob behinderte Kinder nicht auch ein ebensolches Interesse an naturwissenschaftlichen Themen haben wie ihre nicht-behinderten Altersgenossen.
In einem heilpädagogischen Kindergarten für geistig behinderte Kinder wurden verschiedene Experimente aus dem Bereich der Chemie und Physik gemeinsam mit den Kindern durchgeführt und in Form von Einzelfallanalysen ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten unter anderem, dass bei den behinderten Kindern ausnahmslos ein sehr großes Interesse an den Experimenten bestand. Das naturwissenschaftliche Erlebnis stellte eine so besondere Faszination für die Kinder dar, dass die Experimente einen nachhaltigen Eindruck hinterließen und sich die Kinder noch Wochen später an die einzelnen Versuche erinnern konnten. Es zeigte sich, dass eine geistige Behinderung kein Hinderungsgrund bei einer ersten Begegnung mit der unbelebten Natur sein muss.
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