Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, , Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist immer ein gewisses Wagnis, Leben und Leistung einer bedeutenden Persönlichkeit zu würdigen, erst recht dann, wenn es sich um eine so herausragende wie Albert Schweitzer handelt. Als Wissenschaftler hatte er sich auf dem Gebiet der Theologie, der Philosophie und der Musikwissenschaft ein hohes Renomee erworben und wurde so ein unsere Zeit nachhaltig prägender Denker. Aber er war nicht nurDenker,sondern auch ein exzellenter und hochbegehrterMusikerundOrganist,der durch viele Konzertreisen insbesondere als Bachinterpret internationale Anerkennung fand. Zudem war er nicht nur Denker und Musiker, sondern und vor allem hatte er alspraktizierender Christmit dem Nachfolgeaufruf Christi in einer Weise Ernst gemacht wie nur wenige seiner Zeitgenossen: Den Meisten ist Schweitzer am ehesten als der berühmte "Ur-walddoktor" bekannt, der 1913 in Äquatorialafrika ein Spital aufbaute, das bis zum heutigen Tage besteht. Es gibt also viele Gründe, an Albert Schweitzer zu erinnern. Nicht zuletzt auch, weil er vor 75 Jahren hier ein Bachkonzert an der Orgel der Christuskirche gegeben hat oder weil ihm 1953, also vor genau 50 Jahren, der Friedensnobelpreis rückwirkend für das Jahr 1952 zugedacht und ein Jahr später in Oslo verliehen wurde. Aber nicht sentimentale Jubiläumsfeierstimmung oder wehmütige Denkmals-Verehrung im Andenken an eine Persönlichkeit, die in unerreichbare Moralsphären entrückt scheint, sind angesagt oder auch nur angebracht. Sich mit Schweitzers Denken und Tunheutezu befassen, ist angesichts der immer bedrängender werdenden Probleme - ob national oder international, ob lokal oder global - zu einer, ja vielleicht zuderExistenzfrage unserer Zukunft geworden. Schweitzers Lebenswerk in einem Referat umfassend gerecht werden zu wollen, wäre eine Anmaßung. Blickverengungen und Ausblendungen sind daher unvermeidlich. Von der Philosophie herkommend, möchte ich dahermeinAugenmerk im Folgenden auf seine im Denken begründete Ethik richten. Dies möchte ich in drei Schritten tun: 1. in einer biographischen Skizze, die einen kurzen Überblick über Albert Schweitzers Lebensweg geben will, 2. - und darin liegt der Schwerpunkt meiner Ausführungen - mit einem systematisierenden Einblick in seine Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben, die im Zentrum seines Denkens und Tuns stand, und schließlich 3. möchte ich einen kurzen Ausblick auf deren Zukunftsbedeutung angesichts der Gegenwartssituation geben.
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