Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Universität Leipzig (Romanistik), Veranstaltung: Proust et le monde sensible, Sprache: Deutsch, Abstract: „Tatsächlich liegt in der Liebe beständiges Leiden beschlossen, das durch die Freude zwar neutralisiert, in bloß potentiellem Zustand erhalten und vertagt wird, das aber jeden Augenblick werden kann, was es seit langem wäre (hätte man nicht erlangt, was man ersehnt): entsetzlich“ Die Liebe, die schönste Sache der Welt, ein entsetzliches Leiden? Wer kann denn so etwas behaupten? - Diese Worte stammen aus der Feder des französischen Autors Marcel Proust, aussprechen lässt er sie den Hauptprotagonisten seines Romanwerkes „A la Recherche du Temps perdu“ - Marcel. Allerdings spricht er in diesem Bezugsrahmen nicht von der wahren romantischen Liebe, wie man sie im Allgemeinen definieren würde, sondern vielmehr von „désir“, einem Begriff, der den der Liebe besonders in der französischen Moralistik des 20. Jahrhunderts mehr und mehr überlagert. Durch diese Akzentuierung des „désir“ übernimmt die „Recherche“ deshalb eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Liebesdiskurse des letzten Jahrhunderts und soll in der hier vorliegenden Hausarbeit den Mittelpunkt darstellen, besonders in Bezug auf die beiden zentralen Themen Homosexualität und Imagination, die Proust in der „Recherche“ verarbeitet.