Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Proseminar: Generationen und Generationenerfahrung nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird an Hand der Erläuterungen von Alexander und Margarete Mitscherlich in deren Werk "Die Unfähigkeit zu trauern. Grundlagen kollektiven Verhaltens" das Verhältnis der Deutschen zu den Geschehnissen im Nationalsozialismus, eben deren Form der Vergangenheitsbewältigung, untersucht. Dieses Buch, ein gesellschaftsanalytisches Werk, ist im Jahre 1967 erschienen. Es wird analysiert inwieweit beziehungsweise ob sich die Deutschen, wobei hier der Schwerpunkt auf die ehemalige BRD gelegt wird, überhaupt mit den damaligen Ereignissen und ihrer Mitschuld daran auseinandersetzen, inwiefern also eine Vergangenheitsbewältigung stattfand. In diesem Buch werden die "psychischen Prozesse in großen Gruppen, als deren Folge sich Freiheit oder Unfreiheit der Reflexion und der Einsicht ausbreiten" , näher betrachtet. Es soll der Versuch unternommen werden, mit Hilfe psychologischer Interpretation "einigen Grundlagen der Politik näherzukommen". Interpretiert werden soll also das, was Politik macht, nämlich menschliches Verhalten in großer Zahl. Im Blickpunkt steht jene Generation, die den Nationalsozialismus im Erwachsenenalter aktiv miterlebt hat, die also eine aktive Rolle als Täter oder auch als "Dulder" (oder wie allgemein geläufig, als Mitläufer) spielte und somit als kleine oder große Rädchen im Getriebe der Realisierung der nationalsozialistischen Ideale, unbeachtet der verbrecherischen Methoden, die vorgeblich als Mittel zum Zweck dienten, verhalf. Gefragt wird nach den unterschiedlichen Umgangsformen dieser Generation mit der NS-Vergangenheit. Die Erziehung, Werte und die Moral dieser Generation spielen eine entscheidende Rolle, um zu verstehen, was diese Generation dazu brachte sich mit den Idealen des Nationalsozialismus oder gar mit Hitler zu identifizieren und diesen Idealen bedingungslos zu dienen. Die Autoren dieses Buches versuchten eine Antwort auf die Frage zu geben, warum die Trauer um die Millionen Opfer des Dritten Reiches nicht stattfand. Einleitend folgt eine Biographie der beiden Autoren.
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