Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,0, Fachhochschule Aachen (Wirtschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Vergabe von Kita-Plätzen kommt es nicht nur auf die Anzahl der Plätze, sondern auch auf deren effiziente Vergabe an. Intelligente Vergabesysteme bergen das Potenzial, die Vergabe zu verbessern. Bislang werden dennoch häufig Vergabesysteme - seien sie digital oder analog, dezentral oder zentral - eingesetzt, die keine hinreichende Koordination ermöglichen. Abhilfe könnte ein System schaffen, das die Plätze mit Hilfe eines Algorithmus vergibt, der die Wünsche der Eltern in Bezug auf eine Kita sowie die Aufnahmekriterien der Kitas (sog. Präferenzen) bestmöglich berücksichtigt. Aber was benötigt es, um ein solch intelligentes System zum Erfolg zu führen? Ziel der Arbeit ist es, Faktoren zu ermitteln, die die Akzeptanz eines solchen Systems beeinflussen. Zudem soll sie die Grundlage für die wichtigste funktionale Anforderung dieses Systems liefern, indem die Präferenzen von Eltern und Kita-Leitungen identifiziert werden. Hierzu stützt sich diese Arbeit auf einen im Kern qualitativen Forschungsansatz: Auf Basis theoretisch fundierter Interviews mit Eltern und Kita-Leitungen werden am Beispiel des Aachener Kita-Portals Akzeptanzfaktoren und Präferenzen erhoben. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse werden 11 übergeordnete Akzeptanzfaktoren sowie 21 elterliche und 13 übergeordnete kitaseitige Präferenzen identifiziert. Die übergeordneten Akzeptanzfaktoren und Präferenzen können teils in weitere Faktoren unterteilt werden. Die Akzeptanz wird zum einen durch systemspezifische Faktoren beeinflusst. Maßgeblich ist hier vor allem die Wahrnehmung der Risiken, der Fairness, der Erfüllung individueller Präferenzen und des Zeitaufwands. Zum anderen wirken sich auch allgemeine Faktoren, insbesondere die Benutzeroberfläche, Systemqualität und Unterstützung bei der Nutzung des Systems aus. Kritische Aspekte des Kita-Portals sind vor allem der Zeitaufwand und mangelnde Verfahrenstransparenz. Als Präferenzen werden seitens der Eltern am häufigsten die Entfernung zum Wohnort, die Pädagogik, der Betreuungsumfang, Geschwisterkinder in derselben Kita sowie der persönliche Eindruck von der Kita genannt. Aus Perspektive der Kita ist die Vergabeentscheidung vor allem durch Geschlecht und Alter der Kindes, die Entfernung zum Wohnort, Geschwisterkinder in der Kita sowie die Dringlichkeit der Betreuung bedingt. Außerdem wird die Vergabe maßgeblich dadurch beeinflusst, ob Eltern mit der pädagogischen Arbeitsweise einverstanden sind oder diese gar ausdrücklich wünschen.