Lange Zeit sonnten sich Behörden und Dienststellen in der trügerischen Sicherheit, dass Alkoholismus und Drogenabhängigkeit ein Problem von schmutzigen Werkstätten, rußigen Fabrikhallen oder allenfalls von Arbeitern auf Bau- und Betriebshöfen wäre. Der öffentliche Dienst in Deutschland, vor allen Dingen aber der Angestellte oder Beamte, wäre frei von solchen 'triebhaften Auswüchsen'. Lange Zeit wurde das Suchtproblem in den deutschen Amtsstuben verdrängt. Erst als die Wirtschaft sich massiv mit dieser Problematik auseinandersetzte, begannen die Behörden nach zu ziehen. Auch wenn sich in dieser Frage in den letzten Jahren einiges bewegt hat, so ist heute eine gewisse Ermüdung und Erosion in der Suchtbekämpfung festzustellen. Die Suchtprävention bildet einen Schwerpunkt des vorliegenden Buches. Hans-Jürgen Honsa stellt die bisherigen Bemühungen anhand ausgewählter Beispiele dar und gibt Hinweise für den Aufbau und Erhalt einer behördlichen Suchtarbeit. Praktische Leitfäden für ein sofort umsetzbares Konzept einer betrieblichen Suchtkonzeption, Muster von Dienstvereinbarungen, Checklisten und Kopiervorlagen sowie eine Anleitung für die notwendige Gesprächskommunikation runden diesen Teil ab. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Personalrat plädiert er leidenschaftlich für ein neues Denken in den 'Chefetagen' der Behörden. Er sieht in einer auf Vertrauen und Wertschätzung aufbauenden ganzheitlichen Firmen- bzw. Behördenkultur eine effizientere, kostensparendere und humanere Möglichkeit der Problembewältigung insgesamt. Die 2. Auflage bringt u.a. eine Überarbeitung der Rechtsänderungen sowie eine Ergänzung der inzwischen ergangenen Rechtsprechung und festigt damit die anerkannte Stellung als Standardwerk zu einem weiterhin brisanten Thema.
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